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Alkoholismus als biographisches Ereignis am Beispiel chronisch ...

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11.7 Psychotherapie<br />

Es würde den Rahmen dieser Arbeit sprengen, wenn alle Formen der Psychotherapie, die mit<br />

Sucht zu tun haben, näher beschrieben werden würden. Deswegen sollen kurz wesentliche<br />

Elemente erwähnt werden.<br />

Im weitesten Sinne zählt auch die Psychoedukation zur Psychotherapie. Darunter versteht<br />

man Wissensvermittlung über die Folgekrankheiten und das Bedingungsgefüge des<br />

<strong>Alkoholismus</strong>, sowie Wissen um einen ausgeglichenen und gesunden Lebensstil (z.B.<br />

Ernährung). (vgl. Feuerlein et al. 1998, 266)<br />

Zu den zentralen therapeutischen Basismethoden zählt die klientenzentrierte<br />

Gesprächstherapie. (vgl. Rogers)<br />

Eine Methode, die speziell aus den Erfahrungen mit Abhängigen entwickelt wurde, ist das<br />

Konzept der motivationalen Gesprächsführung (motivationales Interviewing). Die<br />

theoretische Basis bildet die Annahme, dass sich Abhängige meist in einer <strong>am</strong>bivalenten<br />

Situation bezüglich ihrer Veränderungsbestrebungen befinden. Des Weiteren spielt das<br />

Konzept der Selbstregulation eine wichtige Rolle. (vgl. Miller & Rollnick 1991 zit. n.<br />

Feuerlein 1998, 269)<br />

Dabei geht es um fünf Grundprinzipien <strong>als</strong> Grundlage für das Gesprächsverhalten:<br />

Zeige Empathie.<br />

Akzeptieren des Klienten erleichtert Veränderung. Ambivalenz gegenüber Veränderung ist<br />

normal. Ein geschicktes, reflektiertes Zuhören ist wesentlich<br />

Zeige mangelnde Übereinstimmung zwischen Zielen, Wünschen und Verhalten.<br />

Zwischen der gegenwärtigen Situation, dem tatsächlichen Verhalten und den Zielen und<br />

Wünschen des Klienten bestehen Widersprüche und mangelnde Übereinstimmung. Die<br />

Folgen problematischer Verhaltensweisen sollen bewusst werden. Der Klient soll die<br />

Argumente für Veränderung selbst entwickeln, nicht der Therapeut.<br />

Vermeide Argumentieren.<br />

Argumente sind nicht produktiv. Abwehr erzeugt wiederum nur Abwehr. Widerstand ist ein<br />

Signal, die Strategie zu ändern. Etikettierungen sind im Sinne von Diagnosen unnötig.<br />

Gehe mit dem Widerstand.<br />

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