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Alkoholismus als biographisches Ereignis am Beispiel chronisch ...

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schon so schlimm war und dass ich <strong>als</strong>o mit meinem <strong>als</strong>o mit meiner Arbeit und so nicht mehr<br />

so zurechtgekommen bin dass ich da Schwierigkeiten gehabt habe <strong>als</strong>o rein jetzt schon vom<br />

Haushalt her gesehen ja? dass ich <strong>als</strong>o da Probleme dann gehabt habe alles auf die Reihe zu<br />

bekommen aufgrund der Schwierigkeiten, der Vergesslichkeit und vor allen Dingen ist dann<br />

immer so ein gewisses Wurstigkeitsgefühl dazugekommen; nachdem die Beziehung ja auch<br />

nicht gestimmt hat ich mir <strong>als</strong>o ich das auch gemerkt habe dass da etwas nicht in Ordnung ist<br />

dann ist das bei mir so nach der Art gewesen `na ja: ist doch sowieso schon alles egal!´ so<br />

ungefähr...<strong>als</strong>o habe ich es nicht versucht dass ich für mich: wieder alles auf die Reihe<br />

bekomme sondern habe eigentlich doch alles so - - ja gehen lassen mich: selbst gehen lassen<br />

sage ich jetzt einmal...“(ebd.., 2)<br />

Zusätzlich kommt <strong>als</strong>o noch ein ‚Egal-Gefühl‘ hinzu, und sie kann sich noch an die bewusste<br />

Entscheidung erinnern, dass sie ‚sich jetzt gehen lässt‘.<br />

Sie resigniert, weil sie sich zu dritten Mal in einer Sackgasse befindet und nicht mehr weiter<br />

weiß:<br />

„...dann war ich bald wieder an einem Punkt angelangt an dem ich mir gedacht habe `ach Du<br />

Scheiße! was wird jetzt? jetzt wird das´ das war zwar nicht die dritte Ehe aber immerhin die<br />

dritte Partnerschaft sage ich einmal wo wieder nichts ist wo ich wieder einen Fehlgriff<br />

gemacht habe oder Fehlgriff wäre jetzt dumm: aber wo es halt wieder nicht so gelaufen ist<br />

wie ich das wollte und wie ich mir das vorgestellt habe, na ja dann...“(ebd., 7)<br />

Interessant ist, dass sie selbst sagt, dass sie vieles nicht mehr weiß, dass es <strong>als</strong>o zu einem<br />

völligen ‚Dichtmachen‘, zu einem ‚Ausblenden der Umgebung‘ k<strong>am</strong>. Wie es ihrer Tochter<br />

beispielweise während dieser Zeit ging, davon erfährt der Leser nichts, weil sie selbst es eben<br />

nicht mehr weiß, nicht mehr mitbekommen hat.<br />

Schließlich greifen die Eltern ein und bringen sie zum Arzt. Jedoch ist sie nicht einsichtig und<br />

wehrt sich, möchte die Hilfe ablehnen. Sie ist durch ‚äußeren Einfluss‘ aus ihrem ständig<br />

alkoholisierten Zustand, in dem Zeit auch keine Rolle mehr gespielt hatte, herausgerissen<br />

worden. Sie ist schockiert, daran kann sie sich erinnern:<br />

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