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Alkoholismus als biographisches Ereignis am Beispiel chronisch ...

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Interpretation Person I<br />

Soziodemographische Daten:<br />

Herr I. ist 39 Jahre alt. Er hat keine Geschwister und ist bei seinen Eltern aufgewachsen. Er<br />

befindet sich seit über einem Jahr in der stationären Soziotherapie.<br />

Herr I. hatte bereits in sehr jungen Jahren mit dem Alkoholkonsum begonnen. Als<br />

Einstiegsereignis benennt er einen Geburtstag seiner Großmutter. Dieser Tag war für ihn<br />

vermutlich die erste richtig prägende Berührung mit Alkohol, wenngleich er bereits während<br />

der Schulzeit Alkohol getrunken hatte. Er erklärt, dass dies für ihn und seine Schulfreunde<br />

normal war:<br />

„...ich heiße *Müller *Otto bin *1967 geboren in *Würzburg Stadteil *Grombühl und dort bin<br />

ich aufgewachsen bis ich zwanzig Jahre alt war da bin ich dann ausgezogen in eine eigene<br />

Wohnung, angefangen hat es mit dem Alkohol dass meine Oma hat Geburtstag gehabt das<br />

war ihr fünfundsiebzigster Geburtstag und...und da ist es losgegangen mit dem Alkohol, da<br />

haben wir ihn schluckweise immer getrunken und so bin ich immer mehr; dann war das schon<br />

täglich auf dem Plan und später immer zwei oder drei; <strong>als</strong> ich in die Schule gegangen bin da<br />

habe ich dann in der siebten Klasse da haben wir schon frühs das Trinken angefangen vor der<br />

Schule auf dem Parkplatz im Park auf der Bank und später in den Pausen haben wir schon<br />

Bier getrunken das war ganz normal für uns, nach der Schule sind wir dann wieder in den<br />

Park wieder ein bis zwei getrunken dann nach Hause, <strong>am</strong> Nachmittag wieder ein zwei<br />

getrunken; dann habe ich Fußball gespielt war im Verein da waren wir dann auch draußen im<br />

Stadtpark gesessen ein zwei getrunken und dann zu Hause auch wieder, bei den<br />

Vers<strong>am</strong>mlungen bei den Vereinsvers<strong>am</strong>mlungen überall; dann bin ich später mit fünfzehn zur<br />

Feuerwehr gegangen da war es gang und gäbe da ist man dann überhaupt nicht mehr<br />

weggekommen vom Alkohol da ist es immer schlimmer geworden...“(Interview I, 1)<br />

Herr I. erzählt, wie sich sein Alkoholkonsum steigert. Mit 22 Jahren macht er seine erste<br />

Entgiftung. Er erzählt aus einer großen inneren Distanz zu sich selbst, sehr sachlich und<br />

emotionslos:<br />

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