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Alkoholismus als biographisches Ereignis am Beispiel chronisch ...

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„...<strong>als</strong>o die *Inge die hat...in ihrer Kindheit schon ein ziemlich dr<strong>am</strong>atisches Erlebnis gehabt<br />

und zwar ist sie...aufgewachsen mit einem Bruder und einer Schwester und sie sollte immer<br />

auf den Bruder aufpassen und dieser Bruder der ist gestorben und die Schuld an dessen<br />

Tod...hat sich die *Inge dann gegeben <strong>als</strong>o sie hat einfach gemerkt die Eltern sind...die sind<br />

traurig: die sind nicht mehr so wie sie vorher waren zu ihr und...dann hat sich bei ihr das so<br />

gefestigt `ich bin schuld <strong>am</strong> Tod vom dem Bruder.´ und...das hat sie <strong>als</strong>o lang mit sich<br />

herumgezogen...“(Therapeuteninterview K, 1)<br />

Ferner erhält der Leser die Information, dass die Eltern „sehr streng sehr behütend und<br />

betüddelnd“ (ebd., 1) waren.<br />

In der Jugendzeit hatte auch der Alkohol wohl schon einen größeren Stellenwert, <strong>als</strong> dies Frau<br />

K. selbst beschrieben hatte. (vgl. ebd., 1)<br />

Sowohl die ersten Alkoholerfahrungen in der Jugend <strong>als</strong> auch die frühe Heirat können<br />

eventuell <strong>als</strong> ein Befreiungsversuch aus dieser ‚Umkl<strong>am</strong>merung‘ verstanden werden:<br />

„...sie hat dann...sehr bald geheiratet <strong>als</strong>o sie war da auch recht jung sie hat mit<br />

einundzwanzig geheiratet und sie hat das einmal geäußert um zu Hause herauszukommen <strong>als</strong>o<br />

um da einfach so ein bisschen...dieser Übermutter zu entfliehen: die ihr <strong>als</strong>o gesagt hat `das<br />

musst Du so machen das musst Du so machen und so machen!´...das hat sich <strong>als</strong>o sogar auch<br />

in der Ehe noch...weiter so ergeben bis sie dann halt einmal gesagt hat `ich mag das jetzt nicht<br />

mehr ich habe meinen eigenen Haushalt.´ da: hat sie dann bereits gemerkt...sie trinkt ziemlich<br />

viel...hat dann aufgehört ich glaube sie war einundzwanzig zweiundzwanzig.“(ebd., 1)<br />

Hier erhält man wieder einen Hinweis, dass der Alkoholkonsum auch <strong>am</strong> Anfang der Ehe<br />

doch höher war, <strong>als</strong> Frau K. selbst zugibt. Jedoch schildert auch die Therapeutin, dass Frau K.<br />

während der Schwangerschaft den Konsum reduziert hatte:<br />

„...<strong>als</strong> sie schwanger wurde...da hat sie dann aufgehört weil sie das nicht wollte dass dem<br />

Kind etwas passiert <strong>als</strong>o sie hat auch geraucht: und hat dann beides aufgehört sie hat nicht<br />

mehr getrunken und nicht mehr geraucht und hat dann aber nachdem sie abgestillt hatte bald<br />

wieder angefangen zu trinken: auch...noch gemäßigt: <strong>als</strong>o es war noch nicht...irgendwie<br />

tragisch ihr Trinkverhalten sondern es war noch normal.“(ebd., 1)<br />

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