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Alkoholismus als biographisches Ereignis am Beispiel chronisch ...

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5.3 Die Wirkungsweise des Alkohols<br />

Die Wirkung des Alkohols auf den Körper und die Psyche ist nicht nur von der Blut-Alkohol-<br />

Konzentration abhängig, sondern auch von der Alkoholgewöhnung und Alkoholtoleranz, von<br />

der Persönlichkeitsstruktur, von situativen Einflüssen, wie zum <strong>Beispiel</strong> Übermüdung oder<br />

Erschöpfung, und von der Umgebung. (vgl. Soyka 1999, 479) Alkohol hat insges<strong>am</strong>t einen<br />

biphasischen Effekt auf das zentrale Nervensystem. Dabei wirken geringe Konzentrationen<br />

errregend, höhere Konzentrationen depressiv auf das Nervensystem. (vgl. ebd.) Der Alkohol<br />

wirkt im Gehirn zunächst auf das Großhirn, wo zum <strong>Beispiel</strong> das logische Denken und die<br />

Wahrnehmung beeinträchtigt wird. Zunehmend wird dann das Zwischenhirn beeinflusst, vor<br />

allem das limbischen System und die Hypophysenfunktion, die Gefühle wie Lust und Unlust,<br />

Freude und Schmerz, Angst und Trauer steuern. (vgl. Lindenmeyer 2001, 117) Ab 1,4<br />

Promille kommt es zur Betäubung von Gefühlen und zur Ermüdung. (vgl. ebd.) Bei<br />

steigender Alkoholkonzentration wird auch das Kleinhirn und dadurch die<br />

Bewegungskoordination beeinträchtigt und in sehr hohen Dosen auch das St<strong>am</strong>mhirn, das<br />

lebenswichtige Funktionen wie Herzrhythmus, Blutkreislauf und Atmung steuert. (vgl. ebd.)<br />

Klinisch unterscheidet man zwischen leichten, mittleren und schweren Rauschzuständen bis<br />

hin zum alkoholischen Koma. (vgl. Soyka 1999, 479)<br />

Leichte Rauschzustände: bis 1,0 Promille:<br />

• BAK bis 0,3<br />

• BAK bis 0,5<br />

• Gefäßerweiterung, Verlängerung der Dunkeladaption, Störung der<br />

Feinmotorik, enthemmende Wirkung mit Steigerung der Redseligkeit,<br />

Lustgefühle<br />

• Deutliches Nachlassen der optischen und akustischen<br />

Reaktionsfähigkeit, insbesondere auf rote Signale, deutliche Erhöhung<br />

der Risikobereitschaft, Auffassungsstörung beginnt, verminderte<br />

Kritikfähigkeit, gesteigerte Libido<br />

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