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Alkoholismus als biographisches Ereignis am Beispiel chronisch ...

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„...na ja <strong>als</strong>o ich ich hoffe dass ich nicht mehr in Versuchung komme...dass ich noch einmal<br />

etwas trinke, na ja bis jetzt ist es ja gut gegangen seit 95 <strong>als</strong>o zwangsweise!...denke ich einmal<br />

ja? weil selbst bin ich nicht ins Krankenhaus gegangen in *Weiden; und mir hat auf jeden Fall<br />

die Reha geholfen...weil sonst würde ich wahrscheinlich da schon liegen<br />

höchstwahrscheinlich...“ (ebd., 4)<br />

Ihm ist bewusst, dass er selbst nicht aufgehört hätte, insofern könnte man den<br />

Zus<strong>am</strong>menbruch <strong>als</strong> unbewussten Hilfeschrei interpretieren.<br />

Die weiteren Ausführungen sind wieder Argumente und Ansichten über die<br />

Aufrechterhaltung seiner Abstinenz. Den Faden zu seiner Lebensgeschichte hat er wohl etwas<br />

verloren. Er erzählt von Menschen, die nach der Therapie vermutlich wieder dem Alkohol<br />

verfallen sind und bringt ein weiteres <strong>Beispiel</strong> dafür, wie stark er den Versuchssituationen<br />

widerstehen kann:<br />

„...ich lasse mich auch nicht von anderen Leuten beeinflussen die...schon geschluckt haben<br />

wie der *Mayer da oder draußen der *Müller, oder ist ja egal wer das ist...ich: auf dem Gebiet<br />

bin ich ein Egoist durch und durch...weil ich nichts trinke, da kann mir einer sagen was er will<br />

das würde mir oder einladen `komm trinke ein Bier mit!´ mache ich nicht!...<strong>als</strong>o ich lasse<br />

mich nicht verführen, da kann keine Frau kommen eine schöne oder sonst etwas (Patient und<br />

Interviewer lachen), oder einen Kasten Bier hinstellen ja? die würde ich aus dem Fenster<br />

hinausschmeißen mits<strong>am</strong>t dem Kasten!...hundertprozentig!“(ebd., 5)<br />

Herr B. hat seinen Lebenslauf sehr kurz gefasst und führt ausführlich mit <strong>Beispiel</strong>en aus, wie<br />

er seit seinem Zus<strong>am</strong>menbruch lebt und wie seine Einstellung dem Alkohol gegenüber ist. Für<br />

ihn ist ganz klar, dass er nichts mehr trinkt.<br />

Auf die Frage nach den Beeinträchtigungen antwortet er, dass er nicht mehr laufen konnte und<br />

eine bestimmte Zeit im Rollstuhl fahren musste. Jedoch ist nicht ganz klar, ob sich das auf die<br />

Operationen wegen des Rauchens bezieht, oder ob es mit dem Trinken zu tun hat.<br />

Des Weiteren erzählt er mehr indirekt von Gedächtnislücken und von Dingen, die ihm nach<br />

langer Zeit wieder eingefallen sind:<br />

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