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Alkoholismus als biographisches Ereignis am Beispiel chronisch ...

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2.1 Geschichte<br />

Bereits in der Zeitspanne von 3000 v. Chr. bis Christi Geburt gab es Alkoholkulturen. Dazu<br />

zählten die Sumerer, Babylonier, Ägypter, Griechen und Römer. (vgl. Lindenmeyer 2001, 24)<br />

Diese Völker kannten Bier und Wein mit jedoch eher geringem Alkoholgehalt. Die Getränke<br />

wurden aus Fruchtsäften, Getreideprodukten oder seltener aus Honig sowie<br />

Milchzubereitungen hergestellt. Die Ägypter und Babylonier kannten bereits ca. 70<br />

verschiedene Biersorten. Die Griechen und Römer bevorzugten Wein, während die<br />

Germanenstämme vor allem Kräuterbier und Met (Honigwein) tranken. Die natürlichen<br />

hefebedingten Vorgänge wurden dabei jeweils zunutze gemacht. (vgl. ebd.)<br />

Im Gegensatz zur Gegenwart war Alkohol auf Grund der relativ kurzen Haltbarkeit und der<br />

mangelnden Transportmöglichkeiten jedoch nur begrenzt verfügbar. Somit gab es Alkohol<br />

nur in bestimmten Regionen und zu bestimmten Jahreszeiten. Vor allem zu Feierlichkeiten<br />

wurde teilweise auch sehr unkontrolliert getrunken, und es gab sogar „Wett-Trinken“ (vgl.<br />

ebd.)<br />

Die Einstellung zum Alkohol war widersprüchlich: Die psychoaktive Alkoholwirkung, der<br />

Rausch <strong>als</strong>o, wurde sehr geschätzt und zählte wie u.a. Trance, Meditation oder Ekstase zu den<br />

veränderten Bewusstseinszuständen. (vgl. Feuerlein et al. 1998, 2) Allerdings warnten bereits<br />

Philosophen der Antike, wie etwa Platon, Cicero oder Seneca, vor den negativen Folgen eines<br />

übermäßigen Konsums. (vgl. ebd. , 3)<br />

In der Zeit von Christi Geburt bis um 1400 n. Chr. entwickelte sich der Alkohol zum<br />

beliebtesten Volksgetränk. (vgl. Lindenmeyer 2001, 25) Es wurde meist sehr viel getrunken,<br />

zu den Trinkmotiven zählten die Verbrüderung und das zumindest kurzfristige Vergessen der<br />

d<strong>am</strong><strong>als</strong> sehr ausgeprägten sozialen Not. (vgl. ebd.)<br />

Die Klöster wurden zu Zentren der Alkoholherstellung. Einmal hatte Wein <strong>als</strong> Blut Christi<br />

religiöse Bedeutung, und außerdem galt Bier <strong>als</strong> ideales Nahrungsmittel in der Fastenzeit.<br />

In dieser Zeit entstanden auch die ersten Wirtshäuser, die zu bestimmten Jahreszeiten<br />

alkoholische Getränke verkauften.<br />

Es k<strong>am</strong> auch zu den ersten Regulierungsversuchen, so sprach Karl der Große im Jahre 800 n.<br />

Chr. das erste Bierverbot aus, dabei sollte kein Graf betrunken zu Gericht sitzen, da<br />

offensichtlich angetrunkene Richter schwerwiegende Fehlurteile sprachen. (vgl. ebd.)<br />

Aber insges<strong>am</strong>t gab es im Mittelalter noch keine schwerwiegenden Alkoholprobleme, da die<br />

Getränke Most, Bier und Wein weiterhin einen geringen Alkoholgehalt hatten, und die<br />

alkoholischen Getränke immer noch nicht lange haltbar waren. (vgl. ebd.)<br />

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