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Alkoholismus als biographisches Ereignis am Beispiel chronisch ...

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doch in Bezug auf die nähere Vergangenheit verstärkt von Kontakten, z.B. von jenen, die über<br />

die Selbsthilfegruppe entstanden sind.<br />

Ferner hat er einerseits mehr Selbstvertauen, seine Grenzen mitzuteilen, und auf der anderen<br />

Seite kann er akzeptieren, dass er nicht mehr so leistungsfähig ist wie ein Jüngerer:<br />

„...dass er im Prinzip auch einsieht dass er körperlich eben nicht: mehr so leistungsfähig<br />

vielleicht ist wie er früher einmal war, ja er hat immer gedacht; er ist jetzt knapp fünfzig; und<br />

er hat scherzhafterweise immer gesagt dass er das Leistungsvermögen eines<br />

Fünfundzwanzigjährigen hat und jetzt kann er mehr: akzeptieren dass er viele körperliche<br />

Beschwerden hat und kann dem auch Rechnung tragen, das ist ein riesen Schritt für<br />

ihn...“(ebd., 2)<br />

Diesen Sachverhalt hat Herr C. in seinen Erzählungen so nicht ausdrücken können. Seine<br />

Einsicht in die Leistungsfähigkeit hat er mit einem <strong>Beispiel</strong> geschmückt, und jetzt wird auch<br />

klar, warum er vehement seine Medik<strong>am</strong>ente nimmt. (vgl. Interview C, 4)<br />

Auch geht der Therapeut davon aus, dass er sich besser wahrnimmt und seine Gefühle besser<br />

akzeptieren kann. (vgl. Therapeuteninterview C, 2)<br />

Die Zukunft sieht der Therapeut ähnlich wie Herr C. selbst, er wird wohl die nächste Zeit in<br />

der Wohngemeinschaft verbringen:<br />

„...<strong>als</strong>o ich glaube eher dass er länger unten in der WG bleiben wird weil ihm das im Haus<br />

ganz gut gefällt jetzt mit seinen neuen Wohnkollegen mit denen er unten zus<strong>am</strong>menwohnt<br />

und ich kann mir vorstellen dass er sich da ganz gut einrichten kann mit; dass der Gedanke so<br />

mit Wohnung <strong>als</strong>o in seinem Kopf immer wieder ist aber wie ich ihn so kenne vom<br />

Rehanzentrum von der Entwicklung so her braucht er oft recht lange bis er dann wirklich<br />

daran etwas ändert oder auch ändern will; <strong>als</strong>o er richtet sich ganz gerne ein und genießt die<br />

Sicherheit das ist ihm ganz wichtig; er kennt uns jetzt relativ gut und die Kollegen<br />

miteinander in der WG, akzeptiert er auch, sagt er auch immer wieder, freut sich auch über<br />

jeden Kontakt den wir ihm anbieten und das nutzt er ganz intensiv und ich glaube dort bleibt<br />

er auch.“(ebd., 3)<br />

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