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Alkoholismus als biographisches Ereignis am Beispiel chronisch ...

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Dann erzählt sie vom Missbrauch aus der Kindheit: „...ja und halt d<strong>am</strong><strong>als</strong> das Problem mit<br />

meinem Vater das ich auch erzählt habe dass er mich <strong>als</strong> Kind missbraucht hat das war<br />

natürlich auch hart meiner Mutter konnte ich es nicht erzählen und das habe ich dann halt<br />

jahrelang mit mir herumgezogen: ich sage ja der ist dauernd noch gekommen da war ich<br />

schon verheiratet wäre er noch gekommen, und dann habe ich ihn hinausgeschmissen: habe<br />

ihm gesagt `lass‘ mich in Ruhe!´ das waren halt d<strong>am</strong><strong>als</strong> lauter so Dinge die ich dann durch<br />

den Alkohol wollte ich das alles unterdrücken, ich wollte davon nichts mehr wissen! ich sage<br />

ja es war halt eine schlimme Zeit, und die würde ich jetzt auch nicht mehr mitmachen.“ (ebd.,<br />

2)<br />

Frau D. hat eine schwere Missbrauchserfahrung gemacht. Auch hier verwendet sie wieder die<br />

Phrase „es war natürlich hart“ und „es war halt eine schlimme Zeit“. Jedoch fügt sie hinzu,<br />

dass sie das „jetzt nicht mehr mitmachen“ würde. Aus heutiger Sicht würde sie sich <strong>als</strong>o<br />

wehren oder es nicht verheimlichen und versuchen, diesen Situationen zu entkommen. Doch<br />

ist die Frage, wie realistisch das ist, denn sie war ja d<strong>am</strong><strong>als</strong> ein Kind, und so gesehen ist das<br />

vielleicht einfach ein Wunsch.<br />

Jedoch beschreibt sie das Verhältnis zu ihrem Vater ansonsten <strong>als</strong> gut, solange in den späteren<br />

Jahren der körperliche Abstand gewahrt wurde: „...<strong>als</strong>o zu meinem Vater da wollte ich immer<br />

Abstand haben das geht natürlich kaputt das Verhältnis wir haben uns zwar so gut verstanden<br />

aber wenn es Probleme gab; ich bin einmal zu meinem Vater gegangen oder wenn einmal<br />

selbst Probleme da waren er hat mir immer geholfen bloß so halt körperlich: habe ich Abstand<br />

von ihm genommen, ich habe mich auch von ihm nicht mehr küssen lassen wollen was er<br />

öfter einmal gemacht hat...“(ebd., 3)<br />

Einen schweren Verlust stellt der Tod der Mutter dar, mit der sie ein gutes Verhältnis hatte,<br />

was vermutlich auch wieder zu einem erhöhten Alkoholkonsum geführt hat: „...ich war das<br />

erste halbe Jahr ich habe sie halt einfach total vermisst weil ich sage ja es ist kein Tag<br />

vergangen an dem ich meine Mutter nicht besucht habe...wir haben ein gutes Verhältnis<br />

gehabt!...und das hat mir dann halt auch gefehlt <strong>als</strong> meine Mutter eben nicht mehr da<br />

war!“(ebd., 3)<br />

Sie konnte mit ihrer Mutter über alles reden, aber das Schlimmste, das ihr widerfahren ist,<br />

nämlich der Missbrauch, konnte sie nicht ansprechen. Vermutlich hat sie da auch den Alkohol<br />

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