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Alkoholismus als biographisches Ereignis am Beispiel chronisch ...

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„...Der *Benj<strong>am</strong>in war der Jüngste von ich glaube vier vier Geschwistern, der Vater ist sehr<br />

bald gestorben was er so erzählt hat und die Mutter hat ihn sehr vereinnahmt <strong>als</strong>o er war<br />

eigentlich das Muttersöhnchen daheim und ich glaube dass ihm die Mutter eigentlich so ein<br />

bisschen die Luft zum Leben genommen hat...so den Eindruck habe ich so von dem was er<br />

erzählt hat hin und wieder einmal in der Zeit, äh und sein großer Bruder der kümmert sich<br />

jetzt auch jetzt noch sehr der wohnt zwar in *Dresden der ruft ihn jeden Sonntag an und<br />

kümmert sich auch sehr um ihn, <strong>als</strong>o ich glaube das war schon immer so ein bisschen<br />

das...Heimchen so so der Kleine...der der umsorgt werden will oder oder umsorgt werden<br />

muss, <strong>als</strong>o und ich denke dass ihn die Mutter sehr vereinnahmt hat und das ihn ein<br />

bisschen...belastet hat oder ihm eben einfach nicht gut getan hat;...“(Therapeuteninterview B,<br />

1)<br />

Eine erste Übereinstimmung mit dem Betroffeneninterview zeigt sich bezüglich der Zeit bei<br />

der Bundeswehr, die sehr zur Abhängigkeitsentwicklung beigetragen hat:<br />

„...und das was ich so mitbekommen habe ist auch bei ihm...die Bundeswehr d<strong>am</strong><strong>als</strong> das war<br />

etwas ich glaube da ist viel auch um den Alkohol gegangen ich glaube da war er überfordert<br />

und dem war er nicht gewachsen!“ (ebd., 1)<br />

Über seine beruflichen Aktivitäten erklärt uns die Therapeutin:<br />

„...und er erzählt zwar was er beruflich schon alles gemacht hat aber beim *Benj<strong>am</strong>in und<br />

so...alles kannst Du ihm nicht glauben, er hat mir auch schon gesagt dass er ein Kind hat...eine<br />

Tochter hat, es ist halt Phantasie!...er lebt: teilweise in seiner Phantasie der *Benj<strong>am</strong>in...<strong>als</strong>o<br />

ich habe <strong>am</strong> Anfang habe ich ich habe ihm <strong>am</strong> Anfang ja ich habe ihm <strong>am</strong> Anfang ja echt<br />

auch geglaubt, aber dann habe ich halt immer wieder nachgefragt und so und dann ist es mir<br />

gekommen dass es halt doch nicht wahr ist das ist seine Phantasiewelt...“(ebd., 1,2)<br />

Somit sind die Ausführungen über seinen beruflichen Werdegang nicht real. Wahrscheinlich<br />

erlebt er es aber so bzw. glaubt, dass diese Dinge einmal stattgefunden haben und hat somit<br />

ein gewisses Selbstbild von sich.<br />

Mit dieser Therapeutenaussage wird natürlich so manche Erzählpassage fragwürdig, und doch<br />

ist es sein Erleben, das zu Tage kommt. Ein Um-Die-Dinge-Kreisen, von realen Bezügen oder<br />

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