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Alkoholismus als biographisches Ereignis am Beispiel chronisch ...

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sein, dass es ohne zusätzliche Erkrankung zur Ausbildung einer Epilepsie kommen kann. (vgl.<br />

ebd.) „Die Häufigkeit einer solchen, dann <strong>als</strong> Alkoholepilepsie zu bezeichnenden Störung,<br />

dürfte unter 1% liegen.“ (ebd.) D<strong>am</strong>it sind <strong>als</strong>o Anfälle gemeint, die bei <strong>chronisch</strong>en<br />

Alkoholikern auftreten, die früher keine latente Kr<strong>am</strong>pfbereitschaft aufgewiesen hatten, und<br />

bei denen keine erkennbaren zerebralen Störungen bestehen und kein Zus<strong>am</strong>menhang mit der<br />

Abstinenz oder Trinkexzessen vorhanden ist. (vgl. Feuerlein 1998, 177)<br />

Und somit spielen bereits vorhandene Störungen des zentralen Nervensystems eine Rolle.<br />

So können bereits vor Beginn des <strong>Alkoholismus</strong> epileptische Anfälle bestanden haben, die<br />

durch den Alkoholabusus provoziert oder verschlimmert werden. (vgl. ebd., 176) Oder es<br />

kann eine bisher latente Kr<strong>am</strong>pfbereitschaft durch <strong>Alkoholismus</strong> manifest werden. (vgl. ebd.)<br />

8.6.4 Schlaganfälle<br />

Das Risiko, durch <strong>Alkoholismus</strong> einen zerebralen Insult zu erleiden, ist erhöht. (vgl. Ben-<br />

Sholmo et. al., 1992)<br />

Die Ursachen hierfür sind Leberschädigungen, die eine verminderte Gerinnung zur Folge<br />

haben sowie Hypertonie, die intrazerebrale Hämorrhagien auslösen kann. Auch epileptische<br />

Anfälle können das Auftreten intrazerebraler Blutungen fördern. (vgl. Feuerlein et al. 1998,<br />

178)<br />

Die folgenden Störungsbilder sind sehr selten und können im Stationsalltag kaum beobachtet<br />

werden. Deswegen werden sie der Vollständigkeit halber erwähnt, aber nicht vertieft<br />

behandelt werden.<br />

8.6.5 Marchiafava-Bign<strong>am</strong>i-Syndrom<br />

Im Anfangsstadium sind ähnliche Symptome wie bei der substanzbedingten<br />

Persönlichkeitsveränderung zu beobachten. Später kommt es zu dementiellen Zuständen,<br />

zerebralen Anfällen und apoplektischen Attacken mit flüchtigen Halbseitenlähmungen. Im<br />

Endstadium führt diese Krankheit zum Tod. (vgl. Castaigne et. al., 1971)<br />

8.6.6 L<strong>am</strong>inäre Rindensklerose<br />

Diese Krankheit ist noch seltener <strong>als</strong> das Marchiafava-Bign<strong>am</strong>i-Syndrom und ist klinisch<br />

nicht von diesem zu unterscheiden. (vgl. Naeije et. al., 1978)<br />

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