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Alkoholismus als biographisches Ereignis am Beispiel chronisch ...

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gegangen ist weil ich mich wohlgefühlt habe <strong>als</strong> ich so alleine war mit meiner Tochter...“(ebd.<br />

5,6)<br />

Frau K. schränkt ihren Konsum ein. Allerdings sind in dieser Passage widersprüchliche<br />

Angaben zum Alkoholkonsum zu finden. Einerseits sagt sie, sie hätte schon etwas getrunken,<br />

meint aber kurz darauf, sie hätte keinen Alkohol gebraucht. Sie bewertet diese Zeit <strong>als</strong> positiv<br />

und gibt an, dass sie sich wohlgefühlt habe, vermutlich mit einem reduzierten<br />

Alkoholkonsum.<br />

Dann lernt sie allerdings ihren zweiten Mann kennen, den sie auch heiratet:<br />

„...na ja und dann nach einiger Zeit ich weiß jetzt nicht mehr genau nach welchem Zeitraum<br />

habe ich dann wieder einen Mann kennen gelernt den Herrn *Wagner wo man ja <strong>am</strong> N<strong>am</strong>en<br />

schon hört dass ich wieder geheiratet habe, und das war eben einer der selbst auch gerne<br />

getrunken hat was mir anfangs habe ich das ja gar nicht so <strong>als</strong>o war mir das nicht<br />

bewusst...oder habe das gar nicht so mitbekommen besser gesagt na ja wir haben dann<br />

geheiratet und dann hat es nicht lange gedauert dann habe ich <strong>als</strong>o...das war einer der <strong>als</strong>o<br />

selbst gerne getrunken hat auch Schn- auch Schnaps und dem es gefallen hat wenn ich...etwas<br />

mittrinke vor allem ich höre das heute noch <strong>als</strong>o das ist wahr das hat er selbst gesagt `das<br />

gefällt mir wenn die *Inge etwas getrunken hat weil dann wird sie so lustig und so locker!´<br />

ja?...“ (ebd., 6)<br />

Frau K. konnte sich <strong>als</strong>o nicht vom <strong>Alkoholismus</strong> ihres Mannes abgrenzen und bek<strong>am</strong><br />

Bestätigung durch das Mittrinken, was auf ein sehr schwaches Selbstwertgefühl hindeutet,<br />

sowie auf eine große Abhängigkeit von anderen Menschen, in diesem Fall von ihrem Mann.<br />

Vermutlich waren für Frau K. Anerkennung und Beziehung so wichtig, dass sie den<br />

<strong>Alkoholismus</strong> ziemlich unbedacht mitgetragen hat. In einem gewissen Sinne hat sie sich<br />

durch die Co-Abhängigkeit selbst abhängig gemacht:<br />

„...und mir war ja die Gefahr d<strong>am</strong><strong>als</strong> gar nicht bewusst: auf die ich mich da einlasse...und <strong>als</strong>o<br />

wir haben beide sage ich einmal sehr viel getrunken...“ (ebd., 6)<br />

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