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Alkoholismus als biographisches Ereignis am Beispiel chronisch ...

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so. Vielleicht nimmt er durch die Abstinenz einfach wieder mehr wahr, und die durch den<br />

Alkohol verstärkte Gleichgültigkeit reduziert sich:<br />

„...in Floss da ist mir aufgegangen welche Krankheiten der Alkohol auslösen kann da hat man<br />

alles: gelernt...Krebs und das ganze Zeug!...und was es an Krankheiten alles gibt...hat mich<br />

schon beeindruckt, das war sehr abschreckend!...und lehrreich!...ich wollte mehr und...ich will<br />

den weiten Weg zum Schülercafé gehen mehr für Jugendliche da sein ohne<br />

Alkohol...Schülercafé, dass sie die Finger vom Alkohol lassen und erst gar nicht anfangen! da<br />

ist der Betreuer noch drinnen der mag sowieso nicht dass ich auf der Straße herumhänge,...ich<br />

werde das tun was ich will, perfekter, die Denkweise ist anders!...es ist nicht mehr so ein<br />

Leck-Mich-Am-Arsch-Gefühl nachher!“(ebd., 3)<br />

Für die Zukunft wünscht sich Herr I., eine F<strong>am</strong>ilie mit seiner Freundin zu gründen:<br />

„...na ich will eine Freundin:...na dann will ich schauen wie lange ich hier bleibe, eine<br />

Wohnung auf jeden Fall wieder und eine Arbeit vielleicht noch zus<strong>am</strong>men mit der Freundin<br />

dass wir zus<strong>am</strong>menziehen, vielleicht heiraten vielleicht Kinder, was will man mehr?“(ebd., 4)<br />

Die Fremdsicht:<br />

Der Therapeut spricht dem <strong>Alkoholismus</strong> vor allem in der Jugendzeit eine besondere<br />

Bedeutung zu: Wer <strong>am</strong> meisten vertragen hat, der hatte ein großes Ansehen bei den Anderen.<br />

Außerdem wollte Herr I. wohl f<strong>am</strong>iliäre Probleme durch den <strong>Alkoholismus</strong> lösen.<br />

F<strong>am</strong>iliäre Schwierigkeiten oder andere mögliche Ursachen des Trinkens hat Herr I. in seiner<br />

Erzählung völlig ausgeblendet:<br />

„...<strong>als</strong>o ich halte ihn so ein bisschen dass es sich so...so...entwickelt hat <strong>als</strong>o mit Kumpels im<br />

Prinzip dass Saufen-Gehen groß angesehen war dass man Ansehen: <strong>als</strong>o durch seine Trinkerei<br />

bekommen hat und ich weiß dass er in so einer Jugendgang auch war hat er zweimal erzählt,<br />

wo sie dann Schlägereien angezettelt haben wo es ziemlich wild: zugegangen ist fast so<br />

mafi<strong>am</strong>äßig ist es mir ein bisschen vorgekommen wie er es erzählt hat und dass da halt je<br />

mehr: man an Drogen vertragen hat Alkohol: vertragen hat um so höher ist man in der<br />

Hierarchie aufgestiegen <strong>als</strong>o ja? und das hat sicherlich ganz stark dazu beigetragen auch,<br />

sicher auch seine ja Schwierigkeiten die er mit seinem Stiefvater gehabt hat das hat sicherlich<br />

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