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Alkoholismus als biographisches Ereignis am Beispiel chronisch ...

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gebraucht, um in den Gesprächen mit ihr eben genau das nicht anzusprechen, um es zu<br />

unterdrücken:<br />

„...na ja ich habe halt nie mit meiner Mutter darüber gesprochen ich konnte einfach nicht<br />

darüber reden mit ihr, ich wollte ihr nicht weh tun und wollte auch meine Eltern nicht<br />

verlieren...“<br />

Um nicht den Halt eines Menschen zu verlieren, hat sie sehr viel Leid mit sich<br />

herumgetragen.<br />

Es gab wohl zwei Personen, mit denen sie darüber gesprochen hat. Zum einen war es die<br />

Schwester, der das gleiche Schicksal widerfahren ist: „...ich habe zwar mit meiner Schwester<br />

oft darüber gesprochen weil ihr <strong>als</strong>o das gleiche passiert ist <strong>als</strong>o mit ihr hat er es ja auch<br />

gemacht! mit ihr habe ich öfter darüber gesprochen; und irgendwann ist das dann einmal das<br />

Thema aus aus, wir haben dann `schau *Gerlinde darüber reden wir nicht mehr!´...wir wollten<br />

auch gar nicht mehr darüber reden.“ (ebd., 4)<br />

Die zweite Person war ihr erster Mann: „...dann später habe ich es ihm einmal erzählt da<br />

waren wir dann fast schon ein Jahr verheiratet, und da wollte er sogar zu ihm hin und wollte<br />

ihn noch darauf ansprechen, sage ich `lass‘ das Thema das ist schon ewig lange<br />

her!´...`vergiss‘ das!´ ja er hat es dann nicht gemacht.“ (ebd., 4)<br />

Frau D. ärgert sich heute, dass sie das Trinken nicht lassen konnte und vermutet Kummer <strong>als</strong><br />

Ursache, aber sie ist sich nicht sicher: „...ich sage ja es war halt nur die scheiß Sauferei: das<br />

war das Problem bei mir, ich konnte es einfach nicht lassen; ich sage ja meine Schwester die<br />

hat oft mit mir geschimpft die hat gesagt `*Bettina hör‘ halt auf!´ ich sage `*Gerlinde Du<br />

redest schön ich kann: es nicht:´ und ich sage ja ich habe es versucht und war trocken und<br />

fange wieder: an - - ich denke mir oft `was solls?´ vielleicht war es der Kummer wieder...ich<br />

weiß es nicht.“(ebd., 5)<br />

Sie erzählt, wie sich ihre eigenen Kinder, ihre Söhne vor ihr versteckt haben und nicht mit ihr<br />

reden wollten: „...aber meine Söhn-; ich sage ja <strong>als</strong> ich im Urlaub war meine Söhne haben<br />

sich vor mir versteckt, ich war draußen wo sie wohnen; <strong>als</strong> ich bei meiner Schwester da war;<br />

<strong>als</strong>o meine Tochter war dann wie ich im Urlaub war bei meiner Schwester war meine Tochter<br />

mit <strong>als</strong>o bei meiner Schwester und die haben wir dann zurückgefahren und dann bin ich<br />

wieder hingefahren zu meiner...die haben sich mitziehen lassen sage ich `sind *Otto und<br />

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