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Alkoholismus als biographisches Ereignis am Beispiel chronisch ...

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„...aber bei mir ist es dann so gewesen ich habe dann ziemlich große Schwierigkeiten in<br />

meiner Ehe gehabt mein erster Mann ist fremdgegangen und ich bin mit dem Kind dann<br />

dagestanden und habe mir halt <strong>als</strong>o schon sage ich jetzt einmal ziemlich verzweifelt `was soll<br />

werden aus mir und dem Kind?´ und dann ist das eben sage ich jetzt einmal das Typische bei<br />

mir gewesen schon immer da waren riesige Probleme da und ich habe es halt schwer auf die<br />

Reihe bekommen oder habe gar nicht recht gewusst was soll ich machen? und ich habe dann<br />

eben angefangen zu trinken...“ (ebd., 5)<br />

Frau K. erlebt sich <strong>als</strong> unbeholfen, sie ist überfordert mit der Situation, mit sich und dem Kind<br />

und findet keine andere Lösung <strong>als</strong> den Alkohol:<br />

„...ich war dann eben d<strong>am</strong><strong>als</strong> schon der Typ dass ich nicht fähig war die Probleme in den<br />

Griff zu bekommen sondern habe größtenteils die mit Alkohol betäubt,- was es natürlich nicht<br />

gut sondern nur schlechter gemacht hat...“(ebd., 1)<br />

Sie schätzt sich <strong>als</strong> Menschen ein, der Probleme nicht in den Griff bekommt. Dies wird in<br />

einer sehr emotionsarmen Sprache beschrieben, man kann weder Bedauern, noch Resignation<br />

oder gar Wut erkennen. Dass ihr Mann sie betrogen hat, war einfach so, und dann waren da<br />

wohl noch andere Probleme, mit denen sie nicht fertig wurde. Es ist keine differenzierte<br />

Reflexion zu erkennen, wenn sie aus heutiger Sicht zurückblickt. Sie betrachtet die <strong>Ereignis</strong>se<br />

aus einem sehr eindimensionalen Blickwinkel, bei dem viele Facetten nicht erfasst werden.<br />

Frau K. entschließt sich zur Trennung von ihrem Mann. Sie zieht dann mit ihrer Tochter in<br />

einer eigenen Wohnung zus<strong>am</strong>men:<br />

„...dann habe ich aber ich meine ich habe dann die Scheidung eingereicht und habe bin dann<br />

habe dann auch eine kleine Wohnung mit meiner Tochter alleine bekommen eine schöne, und<br />

in der Zeit in der ich dann alleine war mit meiner Tochter habe ich mich ziemlich gefangen<br />

gehabt, war jetzt nicht so dass ich nichts mehr getrunken hätte aber ich habe nicht gesoffen<br />

und weil ich war alleine mit einem Kind ich wusste ich habe jetzt alleine die Verantwortung<br />

auch eben für das Kind; dann habe ich auch halbtags in die Arbeit gehen müssen aus<br />

finanziellen Gründen ja und <strong>als</strong>o da habe ich bis...na ich sage einmal in der Zeit bin ich<br />

eigentlich relativ aufgeblüht <strong>als</strong>o ich habe keinen Alkohol gebraucht weil es mir so: dann gut<br />

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