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Alkoholismus als biographisches Ereignis am Beispiel chronisch ...

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Auch wird durch Konsum in der Freizeit „eine Art Auszeit im Sinne eines zeitlich begrenzten<br />

Rückzuges von allen Verpflichtungen genommen“. (ebd., 18)<br />

„Trinke so viel wie Dein Nachbar“<br />

Oft hängt es von Trinksituationen und dem Alkoholkonsum der Mittrinkenden ab, welche<br />

Alkoholmenge <strong>als</strong> angemessen angesehen wird. Bei Männern äußert sich das oft im ‚Niveau-<br />

Trinken‘,im gemeins<strong>am</strong>en Aufgeben der Bestellung oder im ‚Runden-Trinken‘, dem ‚Werfen<br />

von Runden‘, bei dem alle mittrinken müssen und erst <strong>am</strong> Ende aussteigen können.<br />

Durch die gleiche Trinkmenge wird das Zus<strong>am</strong>mengehörigkeitsgefühl der Beteiligten<br />

gestärkt, und es entsteht eine Art Statussymbol für Gastfreundschaft, Reichtum, guten<br />

Geschmack oder besondere Kultiviertheit. (vgl. ebd., 19)<br />

„Alkoholtrinken ist Privatsache“<br />

Die meisten Menschen in Deutschland sind der Meinung, dass man sich in den<br />

Alkoholkonsum von anderen nicht einmischen sollte. (vgl. ebd., 19)<br />

Für Betroffene ist oftm<strong>als</strong> keine klare Grenze ersichtlich, ab wann es denn ‚genug‘ ist, und ab<br />

wann Alkoholkonsum gefährlich wird.<br />

Es ist gut möglich, dass in Einzelfällen hinter den beschriebenen Umgangsformen mit<br />

Alkohol bereits kritische Verwendungsweisen verborgen sind, die dem Betroffenen und seiner<br />

Umwelt somit unbewusst bleiben. (vgl. ebd., 20)<br />

Jemand, der bereits mit gezieltem, täglichen Wirkungstrinken angefangen hat, um<br />

Schwierigkeiten zu bewältigen, wird nicht auffallen, solange er das in geselligen Situationen<br />

tut. Erst, wer bereits morgens oder verstärkt in Situationen, in denen er alleine ist, trinkt, wird<br />

von seiner Umwelt nicht mehr <strong>als</strong> vollkommen ‚normal‘ eingeschätzt. (vgl. ebd.)<br />

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