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Alkoholismus als biographisches Ereignis am Beispiel chronisch ...

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Interpretation Person H<br />

Soziodemographische Daten:<br />

Herr H. ist 41 Jahre alt, er ist Scheidungskind. Seine Mutter ist gestorben, <strong>als</strong> er zehn Jahre alt<br />

war, danach ist er zu seinem Vater gezogen. Er hat noch eine Schwester.<br />

Herr H. schildert seine Kindheit <strong>als</strong> problemlos, bis im zehnten Lebensjahr seine Mutter starb.<br />

Dies war ein einschneidendes Erlebnis, er selbst bezeichnet es <strong>als</strong> „psychischen Knax“<br />

(Interview H, 1):<br />

„...na ja es war einfach so ich bin im Ruhrgebiet zur Welt gekommen und ganz normal zur<br />

Schule gegangen und war ein so genanntes Schlüsselkind so das heißt <strong>als</strong>o ja bin <strong>als</strong>o den<br />

ganzen Tag draußen herumgefegt ja? ziemlich frei; habe eine Schwester die drei Jahre jünger<br />

ist <strong>als</strong> ich; und in der Schule und so da war alles in Ordnung, bin zur Re<strong>als</strong>chule gegangen; ja<br />

und dann ist meine Mutter gestorben da war ich zehn Jahre alt ja? und dann bin ich zu<br />

meinem Vater ins Saarland gezogen...und zu meiner Stiefmutter und das war natürlich dann<br />

da bin ich dann äh in der Freiheit total eingeschränkt gewesen so weil die eben so so ein<br />

bisschen high-society-mäßig drauf waren so und das war total krass ja? das war für mich ein<br />

psychischer Knax schon ja?“(ebd., 1)<br />

Sein weiterer schulischer und beruflicher Werdegang ist sehr zerrüttet und von vielen<br />

Versuchen und Abbrüchen geprägt. Er fängt auch sehr bald mit dem Konsum von Alkohol an<br />

und fühlt sich bei den „Pennern“ der Stadt wohl, im Gegensatz zu den verschiedenen<br />

Erziehungsheimen, in denen er lebt:<br />

„...mit fünfzehn habe ich dann die normale Hauptschule verlassen bin von der Re<strong>als</strong>chule<br />

wieder runter ja? die normale Hauptschule verlassen so und dann habe ich eine Lehre <strong>als</strong><br />

*Maurer angefangen da war alles normal da war ich das erste Mal aus diesem Knast praktisch<br />

draußen ja? <strong>als</strong>o das erste Mal von zu Hause weg wieder ja? und das erste Mal wieder Freiheit<br />

und so ja und da habe ich mit dem Alkohol angefangen so <strong>als</strong>o da hat es mich einfach<br />

irgendwie zu den Pennern da hingezogen ja? und mit denen bin ich auch herumgezogen; ja<br />

und dann aus *Saarbrücken abgehauen da hatte ich dann meine Lehrstelle verloren auch na ja<br />

und dann bin ich ins Erziehungsheim gekommen ja? für schwer Erziehbare so und das war<br />

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