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Das Engelchen. Robert Prutz. - Karl-May-Gesellschaft

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desselben zu verschwinden . . . Und wiederum war es<br />

so still, so todt – man hätte schwören mögen, daß keine<br />

lebendige Seele darin.<br />

Kaum eine Viertelstunde war vergangen, als der<br />

Thorweg sich aufs Neue öffnete. Herr von Lehfeldt,<br />

jetzt in der bequemen Tracht eines Fußgängers, trat<br />

heraus. Hinter ihm das Pferd, von einem der Diener<br />

geritten. Schon auf der Schwelle wandte Herr von Lehfeldt<br />

sich noch einmal um.<br />

Bis morgen Abend, sagte er, ist nun nichts weiter zu<br />

erwarten. Du, Andres, reitest das Pferd auf die Station<br />

zurück; gib die beiden Zettel ab, aber nur an den<br />

Mann, der das Wort weiß. Ihr, Samuel, wandte er sich<br />

zu dem Andern, haltet Euch wacker in Eurer Einsamkeit;<br />

wenn Ihr einschlaft, sei’s mit Einem Auge. Um<br />

Mittag ist Andres wieder zurück; wenn etwas vorfällt,<br />

so wißt Ihr den Weg, wie Eure Nachrichten mich finden.<br />

Die beiden Angeredeten verneigten sich; der Eine<br />

verschloß das Thor, der Andere, mit lautem Zungenschlag,<br />

setzte das Pferd in Trab, rückwärts denselben<br />

Weg, nach der großen Straße zu, den es vor Kurzem<br />

erst gekommen. Herr von Lehfeldt sah ihm einige Augenblicke<br />

nach: Wackres Geschöpf, immer wachsam,<br />

immer unverdrossen, sagte er, in einem Tone, der es<br />

unentschieden ließ, ob er von dem Roß sprach oder<br />

von dem Reiter – pfiff dem Hunde und wandelte mit<br />

muntern Schritten nach der entgegengesetzten Seite<br />

hin, abwärts in das Thal.

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