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Das Engelchen. Robert Prutz. - Karl-May-Gesellschaft

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— 573 —<br />

Zinsen verschaffte. – Daß der Karrenschieber dies Geschäft<br />

nicht aus eigenen Mitteln betreiben konnte, war<br />

freilich klar genug; auch behauptete die böse Welt, daß<br />

es eigentlich die Wirthin sei, welche dahinter stecke.<br />

Konrad hatte in seinem Aerger nichts Besseres gewußt,<br />

als sich einen tüchtigen Rausch dazu zu trinken;<br />

dann war er nach Hause gegangen, um beide, Rausch<br />

wie Aerger, zuerst an seiner armen Frau auszulassen<br />

und sie dann, wenn möglich, zu verschlafen.<br />

Selbst der Ehrfurcht gebietende Zustand, in welchem<br />

Margareth sich befand, hatte Konrad nicht davon<br />

zurückhalten können. Die Zeit, wo er unter Thränen<br />

und Gelübden das Kind, das sie unter ihrem Herzen<br />

trug, zum Zeugen seiner Besserung anrief, war längst<br />

vorüber; nur in der Schenke vor seinen Zechbrüdern<br />

rühmte er sich noch und stolzirte mit dieser Vaterschaft<br />

und dem prächtigen Kindtaufschmaus, den er geben<br />

wollte; zu Hause, vor den Ohren seines unglücklichen<br />

Weibes, hatte er schon seit Langem wieder blos Seufzer,<br />

Klagen, Flüche über den Zuwachs von Noth und<br />

Elend, welchen das Kind ihnen bringe.<br />

Auch heute wieder hatte er sie überschüttet mit einer<br />

solchen Fluth von Vorwürfen und Verwünschungen<br />

und hatte dazu solche entsetzlichen, solche abenteuerlichen<br />

Drohungen ausgestoßen, gegen Margareth, ihren<br />

Vater, den Commerzienrath, daß Margareth in der

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