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Das Engelchen. Robert Prutz. - Karl-May-Gesellschaft

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— 477 —<br />

Wir erinnern uns des edlen Vorsatzes, der in Angelica<br />

während ihrer ersten Unterredung mit Reinhold so<br />

rasch und plötzlich aufgestiegen war; sie wollte, wie es<br />

früher erzählt ist, ihren Aufenthalt im Dorfe benutzen,<br />

gewisse Einrichtungen und Veranstaltungen zu treffen,<br />

durch welche nicht blos der äußerlichen Noth, sondern<br />

ganz besonders auch dem sittlichen Elend dieser Bevölkerung<br />

entgegengearbeitet würde.<br />

Ihr nächster Zweck war dabei gewesen, auf eine<br />

würdige und unmerkliche Weise die Hand zu bieten<br />

zur Linderung jenes Elends, dessen Anblick sie im Hause<br />

des Meisters so schmerzlich überrascht hatte. In naher<br />

und natürlicher Anknüpfung an das traurige Ereigniß,<br />

welches sie beim Eintritt in ihre Heimat empfangen,<br />

hatte sie sich der armen aufsichtlosen Kinder<br />

der Fabrikarbeiter annehmen wollen; es sollte, wenn<br />

auch fürs erste nur in kleinstem Umfang und mit den<br />

bescheidensten Mitteln, ein Wartehaus für die verlassenen<br />

Kleinen gestiftet werden, bei welchem Reinhold<br />

zmd Leonhard, in Gemeinschaft mit ihren Schwestern,<br />

die Aufsicht führen sollten.<br />

Auf diesen Plan jetzt kam Angelica zurück. Ober<br />

besser gesagt: sie hatte ihn, mitten in ihrem eigenen<br />

Drangsal, keinen Augenblick aus dem Gesicht verloren.<br />

War sie doch selbst solch eine arme Waise, schutzlos<br />

hinausgeworfen, preisgegeben von der stiefmütterlichen<br />

Laune des Schicksals, vielleicht, wie bald! zertreten<br />

unter seinem Hufschlag; es war ihr eine süße

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