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Das Engelchen. Robert Prutz. - Karl-May-Gesellschaft

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— 728 —<br />

feurige Räder tanzten durch die Dunkelheit vor seinen<br />

Augen . . .<br />

Endlich brannte die Lampe, mit zitternder Hand<br />

leuchtete er über das Bett hin, riß den Mann in die<br />

Höhe, daß die Kissen zur Erde flogen . . .<br />

Seine Ahnung hatte ihn nicht getäuscht – es war eine<br />

Leiche gewesen, die der Alte umklammert hielt! –<br />

Reinhold wollte sich mit lauter Klage über die geliebte<br />

Todte werfen. Aber der Meister hielt ihn zurück:<br />

Zeige jetzt, daß du ein Mann bist, sagte er, ich brauche<br />

eines Mannes Beistand.<br />

Sie führten den Alten in die Kammer, setzten ein<br />

Licht hinein, riegelten die Thür hinter ihm zu. Reinhold<br />

konnte keinen Blick von seinem Vater abwenden;<br />

in dem ganzen Wesen des Meisters war ein Ernst und<br />

eine Feierlichkeit, noch weit größer als in jener Nacht,<br />

da er ihm die verhängnißvolle Geschichte seiner Familie<br />

erzählt.<br />

Margareth, sagte der Meister, erfährt diese Trauernachricht<br />

noch immer zeitig genug. Keine Thräne jetzt,<br />

kein Geschrei! Wir haben andere Pflichten für diese<br />

Todte zu erfüllen.<br />

Ein feines leinenes Tuch, das Lene selbst ehemals zu<br />

diesem Zweck gesponnen, nahm er aus dem Kasten,<br />

breitete es auf die Erde:<br />

Hilf mir, sagte er, die theure Leiche hineinlegen . . .<br />

In allen diesen Dingen war eine so wundersame<br />

Hast, etwas so seltsam Geheimnißvolles, daß Reinhold

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