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Das Engelchen. Robert Prutz. - Karl-May-Gesellschaft

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— 35 —<br />

Der Bettler, der die ganze Zeit fast theilnahmlos neben<br />

ihm gesessen, blickte ihn mit verschmitztem Lächeln<br />

seitwärts an:<br />

Ihr habt da einen schlimmen Husten, sagte er; aber<br />

laßt mich Eure Rede ergänzen: tausendmal lieber,<br />

wolltet Ihr sagen, als sich selbst, einen Andern morden,<br />

nicht wahr?<br />

Der Maler konnte noch immer nicht von seinem Husten<br />

zu sich kommen. Der Bettler fuhr fort:<br />

Und doch, mein schöner Herr, als ich vor Kurzem<br />

Lust bezeigte, diese Eure Weisheit an Euch selbst zur<br />

Ausführung zu bringen, schien sie Euch sehr wenig am<br />

Orte; Ihr hieltet mir, noch bevor ich Euch an den Hals<br />

gekommen, ein Paar Augengläser entgegen, es fehlte<br />

nicht viel, sie hätten mich geblendet. – Aber es thut<br />

nichts, setzte er mit rauher Freundlichkeit hinzu: Ihr<br />

habt Euch dabei doch wie ein braver Kerl benommen,<br />

der Haare auf den Zähnen hat, und ich achte Euch darum.<br />

Im Uebrigen geht mir mit Euern guten Rathschlägen!<br />

Ihr seid Einer wie der Andre, allesammt; ich aber<br />

antworte Euch mit Apemantus, meinem Liebling:<br />

Dein Elend lieb’, und lebe!<br />

Damit stand er auf und schien sich entfernen zu wollen.<br />

Der Fremde erhob sich gleichfalls.<br />

Ich hoffe, sagte er, Sie werden mich genauer kennen<br />

und alsdann besser beurtheilen lernen. Ich bleibe<br />

einige Tage in dem Fabrikdorf und rechne darauf,<br />

daß Sie mich daselbst aufsuchen werden. Einstweilen

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