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Das Engelchen. Robert Prutz. - Karl-May-Gesellschaft

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unverwandt anstarrend und seine greulichsten Gesichter<br />

dazu schneidend, dicht ans Bett.<br />

Reinhold zuckte schweigend die Achseln, führte den<br />

Großvater sanft in seine Ecke und setzte sich zurück zu<br />

seinen Büchern.<br />

So war die <strong>Gesellschaft</strong> geraume Zeit beisammen,<br />

ohne daß ein Wort verlautete.<br />

Endlich mochte es dem Sandmoll doch zu langweilig<br />

werden. Er streckte die Füße noch weiter auseinander,<br />

tippte mit den langen schwarzen Fingem keck auf die<br />

Decke:<br />

Nun, sagte er, Jungfer Lene? Gefällt Euch mein Gesicht<br />

nicht mehr, daß Ihr so aufschreit? Oder dachtet<br />

Ihr, es wäre Jemand anders und wollt’ Euch holen?<br />

Die Kranke bebte innerlich vor Aufregung und<br />

Angst; die Anstrengung, mit welcher sie dieselbe niederkämpfte,<br />

zog ihr einen Krampf zu, der sie fast zu<br />

ersticken drohte.<br />

Sobald sie sich wieder erholt hatte: Ah, sagte der<br />

Sandmoll mit gleichgiltiger Stimme, Ihr macht’s nimmer<br />

lang, mit Euch geht’s zu Ende, gebt Acht; nächstens<br />

schneiden sie das Korn – und wenn sie den Hafer<br />

einbringen, seid Ihr todt.<br />

Reinhold, dem dies Gespräch unerträglich zu werden<br />

drohte, mischte sich in dasselbe. Es geht leidlich<br />

mit der Tante, sagte er, mit einer Stimme, der man<br />

deutlich anhörte, welche Gewalt er sich hat, ruhig zu

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