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Das Engelchen. Robert Prutz. - Karl-May-Gesellschaft

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— 571 —<br />

<strong>Das</strong> <strong>Engelchen</strong> war einen Augenblick unschlüssig, ob<br />

sie den Freund dort aufsuchen sollte. Doch scheute sie<br />

sich theils vor der späten Stunde, theils auch wäre ihr<br />

in diesem Augenblicke, sie konnte sich selbst keine Rechenschaft<br />

geben weshalb, die Anwesenheit von Leonhard’s<br />

Schwester unbequem gewesen.<br />

Gut, sagte sie nach kurzem Bedenken, so laß mich<br />

bei dir eintreten; ich habe einen Auftrag für Reinhold,<br />

der mir wichtig ist, und den ich ihm aufschreiben will.<br />

Dem armen Weibe traten die Thränen in die Augen.<br />

Konrad liegt in der Stube, er ist – unpäßlich, sagte sie,<br />

indem sie beschämt vor sich auf die Erde blickte.<br />

Die Wahrheit war, daß Konrad vor einer Stunde<br />

fuchswild, im schlimmsten Rausch, nach Hause gekommen<br />

war. Der alte Sandmoll, von dem, wie unsere<br />

Leser, in Erinnerung an jenen Auftrag, welchen Herr<br />

von Lehfeldt dem Alten bei ihrem Zusammentreffen<br />

unter der Galgenfichte ertheilte, längst errathen haben)<br />

Konrad seit einiger Zeit seinen Unterhalt bezog,<br />

hatte ihm auf einmal und ohne weitere Angabe von<br />

Gründen erklärt, daß diese Quelle aufgehört habe zu<br />

fließen. Konrad, hatte der Alte gesagt, thue mit dem<br />

Vagabonden doch nichts als spielen und trinken; der<br />

müsse ja eben so närrisch sein, wie der tolle Heiner<br />

selbst, der Konrad dafür noch bezahlen wolle. Und mit<br />

dem Wochenlohne in der Fabrik sei es für die nächste<br />

Zeit auch nur so ein Ding; Konrad wisse wohl selbst,<br />

wie nachlässig er seit Monaten in der Fabrik gewesen,

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