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Das Engelchen. Robert Prutz. - Karl-May-Gesellschaft

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kommt – fürchtete, was diese arme, unglückliche Leiche<br />

erwartet, wenn du und ich sie nicht beschützen . . .<br />

Du verstehst meine Rede nicht, fuhr der Meister fort,<br />

du denkst, ich rase – o nein, mein Reinhold, ich rase<br />

nicht: aber du wirst es thun, wenn dies ganze grauenhafte<br />

Räthsel vor dir aufgedeckt liegt! – Deine Mutter<br />

hatte ihren Zustand nach Möglichkeit verborgen; Niemand<br />

außer unserer Familie wußte davon als nur ein<br />

Einziger – ein Mann, der deine Mutter ehemals selbst<br />

mit Liebesanträgen verfolgt, den sie aber mit Abscheu<br />

von sich gewiesen hatte, weil Verbrechen und Laster<br />

schon damals das göttliche Siegel, das der Herr auf die<br />

Stirn des Menschen gedrückt, verwischt hatten und er<br />

schon damals war, was er noch jetzt ist, das Entsetzen<br />

und die Geißel der Unglücklichen, die in seiner Nähe<br />

zu leben verdammt sind –<br />

Dem jungen Manne dämmerte furchtbare Aufklärung:<br />

Du sprichst vom Sandmoll, rief er . . .<br />

Ich spreche vom Sandmoll, erwiderte der Meister.<br />

Wie er ja schon damals der allgemeine Spürhund und<br />

Mitwisser aller bösen Heimlichkeiten war, so war er<br />

auch der Einzige, der um deine Geburt wußte. Und wie<br />

es der Fluch alles Bösen ist, daß es uns immer weiter<br />

an böse Menschen kettet, so bedienten wir uns auch<br />

seiner Vermittelung, das neugeborene Kind aus dem<br />

Hause zu schaffen, zu einer Frau im Gebirg, bei der<br />

du die erste Pflege genossest. Erst als einige Monate

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