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Das Engelchen. Robert Prutz. - Karl-May-Gesellschaft

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— 169 —<br />

schon sein zugemessenes Theil zu tragen an dem finstern<br />

Schicksal, das über seinem älterlichen Hause brütete,<br />

und dieser beklagenswerthen Entfremdung, welche<br />

Vater und Mutter immer weiter auseinander brachte.<br />

Herr Wolston, wie eben erwähnt, übersah seine<br />

Stieftochter völlig. Auch von ihrer Seite gestattete er<br />

keine Annäherung; bange Furcht, stummer Gehorsam,<br />

schweigende Unterwerfung in das, was einmal als der<br />

Wille des Herrn Wolston feststand, war Alles, worauf<br />

Angelica ihre Empfindungen beschränken durfte gegen<br />

einen Mann, den sie so gern geliebt hätte, wie ihren Vater<br />

– und der doch ein für allemal ihr Vater nicht sein<br />

wollte. – Kindergemüther spiegeln mit außerordentlicher<br />

Treue die Eindrücke wieder, die sie von ihrer Umgebung<br />

empfangen: und so auch in der Seele dieses<br />

so weichherzigen, so gutgearteten Kindes setzte sich,<br />

durch die vernichtende Kälte, mit welcher Herr Wolston<br />

es behandelte, eine Verschlossenheit und Strenge<br />

fest, ja fast müssen wir sagen eine Herbigkeit, die zwar<br />

nirgend anders hervortrat, als nur in Wolston’s Gegenwart,<br />

dann aber auch mit einer Entschiedenheit und<br />

einer Energie, die mit dem übrigen Wesen des Kindes<br />

kaum vereinbar schien.<br />

Ganz anders dagegen, nicht eigentlich freudiger,<br />

wohl aber unendlich zärtlicher und darum auch unendlich<br />

glücklicher, war das Verhältniß zur Mutter. In

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