18.03.2014 Aufrufe

Das Engelchen. Robert Prutz. - Karl-May-Gesellschaft

Das Engelchen. Robert Prutz. - Karl-May-Gesellschaft

Das Engelchen. Robert Prutz. - Karl-May-Gesellschaft

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

— 258 —<br />

Aber gerade darüber ereiferte Konrad sich immer<br />

heftiger. So? schrie er: also so weit sind wir schon, daß<br />

es dir einerlei ist, was ich sage oder nicht, du denkst,<br />

es wird doch nichts daraus?! Nun gut, gut: ich bleibe<br />

gleich auf, der Tag dämmert so schon, mit dem ersten<br />

Glockenläuten geh’ ich hinüber und melde dich<br />

– du mußt mit! rief er, auf der Stelle mit! ich lasse<br />

dich gleich anstellen, das lass’ ich, in dem allerschlechtesten<br />

Saal, bei den allerschmutzigsten Weibern, das<br />

sollst du!<br />

Margareth zauderte; sie setzte mehrmals an, wollte<br />

etwas sagen – ihre Augen schwammen in Thränen,<br />

aber sie zwang sich zum Lächeln.<br />

Sie stellte sich dicht vor ihn, streckte beide treue Arme<br />

auf seine Schultern, ihre Augen hafteten auf der<br />

Erde . . .<br />

Konrad, sagte sie mit ganz leiser, lieblicher Stimme,<br />

guter Konrad – und wenn ich es auch wollte, es ginge<br />

jetzt doch nicht – jetzt nicht – . . .<br />

Aber Konrad merkte nicht darauf. Wir werden es<br />

sehn, rief er, wir werden! Zieh dich an, auf der Stelle,<br />

binde die Haare auf . . .<br />

Denn während sie ihren Vater in den Armen gehalten<br />

hatte, war ihr das Kopftuch aufgegangen und die<br />

prächtige Fülle ihres Haares ergoß sich frei in langen<br />

schwarzen Locken.<br />

Margareth blinzelte verschämt in die Höhe. Es geht<br />

doch nicht, guter Konrad, ganz gewiß nicht – Aber laß

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!