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Das Engelchen. Robert Prutz. - Karl-May-Gesellschaft

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— 570 —<br />

die ihr so widerwärtig klang und dennoch so bekannt?<br />

Wer war dies Weib? Zu welcher Verbindung stand der<br />

Prediger mit ihm? Und welcher neue geheimnißvolle<br />

Abgrund that sich hier vor ihren entsetzten Blicken<br />

auf?<br />

DRITTES KAPITEL. DIE GUTE FRAU.<br />

Als sie das Auge wieder in die Höhe schlug, war das<br />

Weib verschwunden. Nur wenige Schritte noch, und sie<br />

sah sich am Hause des Meisters.<br />

Hart an der Schwelle trat ihr Margareth entgegen.<br />

Dieselbe war ihrer Entbindung nahe; aber ihr verweintes<br />

Auge, so wie das ganze gedrückte, abgehärmte Wesen<br />

des unglücklichen Weibes verrieth nur allzu deutlich<br />

die Bangigkeit, mit welcher sie dieser verhängnißvollen<br />

und doch so heiligen, so seligen Stunde entgegenging.<br />

Ah unser <strong>Engelchen</strong>, sagte sie, mit einer Stimme, in<br />

der Freude und Verlegenheit mit einander zu kämpfen<br />

schienen. Wie gut sind Sie, gnädiges Fräulein, daß Sie<br />

noch so spät und bei diesem bösen Wetter nach der<br />

armen Tante sehen wollen –<br />

Mein Besuch, gute Margareth, erwiderte das <strong>Engelchen</strong>,<br />

gilt für diesmal weniger deiner Tante, als deinem<br />

Bruder, unserm Reinhold . . .<br />

Er ist nicht zu Hause, sagte die junge Frau rasch und<br />

mit einem Ausdruck, als ob ihr etwas das Herz erleichtert<br />

hätte: er ist zu Leonhard, glaube ich.

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