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Das Engelchen. Robert Prutz. - Karl-May-Gesellschaft

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— 69 —<br />

Endlich mochte der Freudensturm sich gelegt haben;<br />

der Alte wurde ruhiger, setzte den Hut tief in die Stirn,<br />

zog den kleinen Kragen nach Möglichkeit ins Gesicht<br />

und watschelte mit verdoppelter Schnelligkeit davon.<br />

– Bald war er am Eingang des Dorfes, das, von wenig<br />

kümmerlichen Lichtern spärlich erhellt, in dichten<br />

schwarzen Massen vor ihm lag. Den tiefsten Schatten<br />

aufsuchend, drückte er sich, auf den entlegensten Wegen,<br />

Häuser und Zäune behutsam entlang; sein Tritt,<br />

für gewöhnlich schwerfällig und lärmend, war jetzt<br />

ganz leise, kaum hörbar geworden. Jeden Stein, der<br />

im Wege lag (und, die Wahrheit zu sagen, es lagen<br />

außerordentlich viele im Wege), wußte er vorsichtig<br />

zu vermeiden; die zahlreichen Uebergänge über den<br />

Bach, welcher, fast von Haus zu Haus von großen, rohen<br />

Steinplatten überbrückt, das Dorf in eigensinnigen<br />

Krümmungen mitten durchfloß, traf er jedesmal mit<br />

erstaunlicher Sicherheit.<br />

Es war, wie erwähnt, ein Sonnabend Abend: eine<br />

Tageszeit also, die sich fast überall durch ein eigenthümliches<br />

Gepräge des Friedens, eine gewisse feierliche<br />

Stille auszuzeichnen pflegt, am Meisten auf dem<br />

Lande, wo der Gang des Lebens noch einfacher und<br />

regelmäßiger ist und wo daher auch die kleinen Abschnitte<br />

desselben noch merklicher hervortreten.

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