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Das Engelchen. Robert Prutz. - Karl-May-Gesellschaft

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— 687 —<br />

<strong>Das</strong> elende, gemarterte Weib, in Todesangst ringend,<br />

die schwere Wucht dieser eisernen Arme immer fester<br />

um Brust und Nacken fühlend, vermochte nur noch mit<br />

einem dumpfen Röcheln zu antworten.<br />

Lore legte das Ohr dicht an ihren Mund: Ah so, sagte<br />

sie, das geht ja rascher, als wir gedacht haben, die<br />

Kleine stirbt mir ja, glaub’ ich, noch unter den Händen<br />

. . .<br />

Und rasch zufahrend wie ein Tiger, fuhr sie mit der<br />

Linken jetzt unter die Kissen, jetzt unter die Decke,<br />

durchwühlte das Stroh des ärmlichen Lagers, während<br />

sie mit der Rechten wie mit einem Bleigewicht Lenes<br />

kraftlose Hände zusammenpreßte –<br />

Erbarmen, Hülfe, Rettung! stöhnte die Unglückliche<br />

. . .<br />

Nur stille, mein Mäuschen, nur ruhig, du könntest<br />

deinem Brüstchen Schaden thun, höhnte das entmenschte<br />

Weib.<br />

Der Großvater lachte hell auf im Traum; von draußen<br />

her schienen sich Tritte dem Hause zu nähern.<br />

Nur schnell, nur hurtig, mein Mäuschen, fuhr Lore<br />

fort, indem sie, durch die Tritte von draußen beängstigt,<br />

immer heftiger, immer eifriger das Bett durchwühlte<br />

– da, jetzt, indem sie dem fast schon stillstehenden<br />

Herzen der armen Kranken zunächst kam, da<br />

fühlte sie es, das mußte es sein – ganz deutlich, ein

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