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Das Engelchen. Robert Prutz. - Karl-May-Gesellschaft

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— 363 —<br />

die Erlaubniß des Commerzienrathes, ihren Weg zum<br />

Hause des Meisters an.<br />

ZEHNTES KAPITEL. VOR DEM HAUSE DES MEISTERS.<br />

Je näher Angelica dem verfallenen Hause des Meisters<br />

kam, desto lebhafter pochte ihr das Herz. Aber<br />

dieses Herzpochen selbst, wie verschieden von jenem,<br />

mit dem sie ihren Einzug in das prächtige Schloß ihres<br />

Vaters gehalten! Die Glocken läuteten eben den Gottesdienst<br />

aus, und auch dieser zufällige Umstand trug<br />

nur dazu bei, die feierliche, erwartungsvolle Stimmung<br />

zu erhöhen, in welcher Angelica sich befand. Es war ja<br />

der Gespiele ihrer Kindheit, der Freund ihrer Jugend,<br />

der Einzige, den sie neben ihrem Bruder gehabt hatte,<br />

den sie wieder begrüßen sollte! – Wie viel Veränderungen<br />

waren in ihrem eignen Innern vorgegangen, wie<br />

viel neue Menschen, neue Sitten, neue Ansichten hatte<br />

sie kennen gelernt, seit sie aus diesem kleinen, traulichen<br />

Kreise geschieden und er selbst aufgelöst war!<br />

Diese Armuth der Umgebung, diese, trotz der kirchlichen<br />

Feier, doch so unsaubern, so geräuschvollen Gassen,<br />

diese engen, kleinen Stege, wie kam ihr das so anders<br />

vor, als damals, wo sie ihre Mutter zum Krankenbett<br />

der armen Lene zu begleiten pflegte! Ob sie wohl<br />

noch lebte, die arme Dulderin? und wie wohl Reinhold<br />

sich inzwischen verändert hatte?

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