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Das Engelchen. Robert Prutz. - Karl-May-Gesellschaft

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— 765 —<br />

Musikcorps vom Balcon des Schlosses prächtige Weisen<br />

spielte.<br />

Aber wir entfernen uns zu weit vom Schlosse, man<br />

könnte uns suchen, erinnerte Angelica, als ihr Bruder<br />

sie immer weiter und weiter drängte, fast bis an die äußerste<br />

Grenze des Gartens, wo eine wild romantische<br />

Gebirgslandschaft mit Felsvorsprüngen und Schluchten<br />

sich anschloß. Aber Julian gab nicht nach mit Bitten<br />

und Treiben: nur ein kleines Stückchen noch, ein<br />

ganz kleines Ende, die Luft thue ihm heute so ganz<br />

besonders gut, und er müsse sich recht satt daran trinken,<br />

um es nachher in den stickigen Sälen aushalten<br />

zu können.<br />

Guter Bruder! rief Angelica gerührt, als sie an eine<br />

Ecke des Gartens gekommen waren: es war ihr Lieblingsplatz<br />

seit alten Zeiten, man genoß von dort aus<br />

einer herrlichen Fernsicht auf das Gebirge, und das<br />

<strong>Engelchen</strong> hatte sich öfters gewünscht, hier einen Ruhesitz<br />

zu haben. <strong>Das</strong> war das Geburtstagsgeschenk,<br />

das Julian ihr bereitet: er hatte den Platz durch den<br />

Gärtner sorgsam ebnen und mit kleinen Tannenbüschchen<br />

bepflanzen lassen, die mit ihrem lichten Hoffnungsgrün<br />

zwischen dem übrigen nackten Gestrüpp<br />

anmuthig hervorleuchteten. Die Felsecke war zu einer<br />

Bank zurecht gehauen, über derselben, als Symbol,<br />

drei ineinander verschlungene Ringe.

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