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Das Engelchen. Robert Prutz. - Karl-May-Gesellschaft

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— 819 —<br />

Herr von Lehfeldt, konnte keine Rebellen aus ihnen<br />

schnitzen.<br />

Die Thür des Hauses stand offen; man sah den Meister<br />

am Sarge seiner Schwester lehnen, die treue Axt<br />

in der Faust, regungslos.<br />

Schon hatten die vordersten der Soldaten die Schwelle<br />

erreicht, als Konrad, aus dem Zimmer seines Weibes<br />

herausstürzend, im Hausgange sichtbar ward. Er<br />

war ohne Waffen: aber eine so entsetzliche Wuth lag<br />

auf seinem blutleeren Angesichte, und mit so furchtbarem<br />

Geschrei schüttelte er die geballten Fäuste, daß<br />

die Soldaten beim Anblick dieses Mannes, der sich ihren<br />

Bayonneten so keck entgegenwarf, unwillkürlich<br />

zurückwichen.<br />

Die Axt, die Axt!! rief er, sprang hinüber zum Meister,<br />

riß ihm die Axt aus der Hand, schwang sie, fest<br />

auf den Vordersten der Soldaten zielend, in ungeheurem<br />

Bogen –<br />

<strong>Das</strong> Beil sauste durch die Luft, weit über sein Ziel<br />

hinaus, wo es unschädlich zu Boden fiel. Aber auch<br />

Konrad fiel zu Boden; der angegriffene Soldat, auf seine<br />

Rettung bedacht, hatte ihm das Bayonnet in die<br />

Brust gerannt.<br />

Gut getroffen, röchelte er, sollst Dank haben, Kamerad<br />

– daß Niemand anders verfolgt wird! Ich bin der<br />

Mörder des gnädigen jungen Herrn . . . nicht sein Mörder<br />

. . . ich wollte ihm blos die schöne goldene Uhrkette<br />

nehmen . . . er floh vor mir . . . stürzte – ah, Dank,

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