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Das Engelchen. Robert Prutz. - Karl-May-Gesellschaft

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— 143 —<br />

Die Umstehenden mischten sich in den Streit; es sei<br />

Unrecht, sagten sie, und da Konrad jetzt wieder Geld<br />

habe, so müsse der Bettler mit ihm weiter spielen. Hast<br />

du Verstand genug gehabt, uns das Geld abzugewinnen,<br />

Toller, sagte der lange Karrenschieber, so mußt du<br />

jetzt auch noch so viel haben, zu thun, was sich schickt.<br />

Der Vagabond lachte, daß ihm die Seiten schütterten:<br />

»’s ist Fluch der Zeit«, rief er, »wenn Tolle führen<br />

Blinde.« Wenn Ihr denn so wollt, gut:<br />

ein alter Römer bin ich, nicht ein Däne,<br />

hier ist noch Trank zurück –<br />

Komm an, rothhäriger Macduff:<br />

Vor die Brust<br />

Werf ich den mächt’gen Schild: nun<br />

magst dich wahren;<br />

Wer Halt! zuerst ruft, soll zur Hölle fahren!<br />

Die Würfel klapperten und das Spiel begann aufs<br />

Neue, unter allgemeinster Spannung der Umstehenden.<br />

– Anfangs schien es, als ob das Glück dem rothen<br />

Konrad jetzt geneigter geworden sei. Allein es schien<br />

auch nur. Indem er die Einsätze in thörichter Hast verdoppelte,<br />

hatte er den erreichten Vortheil nach wenigen<br />

Minuten wieder verscherzt; Fortuna war zurückgekehrt<br />

zu seinem Gegner und stand ihm treulicher bei<br />

als je. Nicht lange – und das ganze Geld war in die<br />

Tasche des Bettlers zurückgerollt.

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