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Das Engelchen. Robert Prutz. - Karl-May-Gesellschaft

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— 238 —<br />

<strong>Das</strong> Auge des Meisters war auf Konrad gefallen,<br />

der verlegen neben ihm stand und Margarethen böse<br />

Blicke zuwarf. Es war, so schien es, des Meisters Absicht,<br />

sein Herz heute einmal ganz zu erleichtern und<br />

Alles auszuschütten, was ihm, seit Jahren, heimlich<br />

daran gefressen: einer Wolke gleich, die, nachdem sie<br />

einmal angefangen, sich zu ergießen, nicht ehe wieder<br />

aufhört, als bis sie sich selbst verzehrt hat. Ah, sagte er<br />

und ließ den Sandmoll fahren, da bist du ja, mein würdiger<br />

Schwiegersohn! du Trost meiner Tochter! du Stab<br />

und Stütze meines Alters! Schelt’ ich mit dir? Nein, mit<br />

dir schelt’ ich nicht: die trifft mein Fluch, die dich beschwatzt<br />

haben und hinweggelockt von meiner ehrlichen<br />

Armuth an die große Schlachtbank, wo die Maschinen<br />

rasseln und die Oefen geheizt werden mit dem<br />

Mark unserer Söhne und Tochter! ihn trifft er, der den<br />

Unterhändler gemacht hat und hat dich, in der Einfalt<br />

deines Herzens, bestrickt und entzündet mit höllischen<br />

Künsten! Man braucht Trunkenbolde wie du, braucht<br />

Spieler, die, gleich dir, im Stande sind, ihren eigenen<br />

Leib auf die Augen eines Würfels zu setzen – unsre Reichen<br />

brauchen sie: denn sie brauchen Sklaven. O Menschen,<br />

Menschen, rief er mit einer herzdurchdringenden<br />

Stimme: seht Ihr denn nicht, wie der Satan seine<br />

Stätte aufgeschlagen hat unter Euch und seine Nüstern<br />

schnauben vor Wollust?!<br />

Aller Augen, bei diesen Worten, wandten sich unwillkürlich<br />

nach dem Fabrikgebäude hin, wo, Tag und

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