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Das Engelchen. Robert Prutz. - Karl-May-Gesellschaft

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— 758 —<br />

Der Justizrath saß in einer Sophaecke, trank ab und<br />

zu ein Glas Rheinwein und brummte und knurrte übrigens<br />

Jeden, der ihn anredete, dermaßen an, daß bald<br />

Niemand mehr den Muth dazu hatte.<br />

Am Unglücklichsten in der ganzen glänzenden <strong>Gesellschaft</strong><br />

fühlte sich der arme Julian; der Stern, der<br />

ihn sonst noch aufrecht erhielt, das Auge seine Schwester,<br />

fehlte ihm heut. Die Gäste, wußten, daß Julian der<br />

Augapfel des Herrn Wolston; es wurde daher nie leer<br />

um seinen Lehnstuhl, Alles drängte sich, ihn zu begrüßen,<br />

nach seinem Befinden zu fragen, sein Aussehen<br />

zu rühmen, sein Wachsthum zu bewundern.<br />

Herr Wolston stand dem Lehnstuhl seines Sohnes gegenüber<br />

in einer Fensternische. Er sprach wenig und<br />

lieä die Gäste meist nur mit seinem bekannten verbindlichen<br />

Lächeln die Revue vor sich passiren, indem<br />

er jeden einzelnen mit artiger Handbewegung zu seinem<br />

Sohn hinüberwies. <strong>Das</strong> Geschwirre und Getreibe<br />

ermüdete ihn zuletzt; er schloß die Augen, nicht um<br />

zu schlummern, o nein, nur um gewisse finstere Gedanken<br />

desto ungestörter bei sich zu verarbeiten . . .<br />

Auf einmal fühlte er sich leis am Arm gezupft; es war<br />

Julian, sein Sohn.<br />

Ich habe eine Bitte, mein Vater, sagte er: diese Festlichkeit<br />

ermüdet mich, gestatten Sie mir, daß ich mich<br />

auf mein Zimmer begebe.

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