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Das Engelchen. Robert Prutz. - Karl-May-Gesellschaft

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— 598 —<br />

Worten ausgesprochen. Er starrte den Justizrath lange<br />

und forschend an, seine Hand erhob sich, als wollte<br />

er den Händedruck des Andern erwidern, seine Lippe<br />

zuckte . . .<br />

Der Justizrath, der diese Bewegung entweder wirklich<br />

misverstand, oder vielleicht auch nur seine Gründe<br />

hatte, sich so zu stellen, als ob er sie misverstände, fiel<br />

ihm ins Wort.<br />

Machen Sie sich übrigens, sagte er, um den jungen<br />

Menschen keine Angst. Wie ich in seinem Alter war<br />

und noch ein paar Jahre später, habe ich gerade eben<br />

so ausgesehen, und nun schauen Sie einmal her (indem<br />

er sich straff hinstellte und mit dem noch immer<br />

muskulösen Arm durch die Luft focht, daß es sauste),<br />

was für ein alter grauer Sünder ich noch geworden bin.<br />

Sie müssen den Jungen an die See bringen, die Gebirgsluft<br />

taugt nicht für ihn; ich habe dies Alles, wie<br />

gesagt, eben so durchgemacht in meiner Jugend.<br />

Man konnte Herrn Wolsten sehr böse sein, und hatte<br />

sich doch nicht des Mitleids erwehren können bei<br />

diesem Gemisch von Furcht und Hoffnung, Leichtgläubigkeit<br />

und Zweifel, mit dem er an der Lippe des Justizraths<br />

hing.<br />

Ich danke Ihnen, Herr Justizrath, sagte er nach einer<br />

längern Pause, ich danke Ihnen ernstlich; o wer<br />

die Angst wüßte, die ich um meinen Sohn ausstehe!<br />

Und Sie meinen wirklich, daß die Seeluft ihm zuträglich<br />

sein würde?

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