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Das Engelchen. Robert Prutz. - Karl-May-Gesellschaft

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— 15 —<br />

Der Fremde hatte ein zweites Glas Wein geleert; mit<br />

größter Ruhe schwenkte er den Kristallbecher aus und,<br />

ohne den Bettler eines Blicks zu würdigen:<br />

Als zum Beispiel, sagte er, Rebhühner essen? Habt<br />

nur Geduld, es wird schon noch etwas für Euch übrig<br />

bleiben. Nicht wahr, Strom, setzte er, zum Hunde gewendet,<br />

hinzu, du theilst mit dem Manne?<br />

Dem Bettler stieg das Blut in die Stirn. Ich dank<br />

Euch, sagte er mit derselben vollen, nachdrücklichen<br />

Stimme, und es freut mich, daß Ihr so höflich geworden<br />

seid. Ihr wart es, entsinne ich mich recht, nicht<br />

immer. Denn ich denke (und damit trat er ihm wieder<br />

einen Schritt näher) wir haben uns schon einmal gesehen.<br />

Der Fremde schien einen Augenblick zu schwanken,<br />

was er thun sollte. Gleich darauf, mit einem zuvorkommenden<br />

Lächeln, beeiferte er sich, den breitrandigen<br />

Strohhut aus der Stirn zu schieben, gleichsam als wollt’<br />

er dem Andern die Erkennungsscene erleichtern. Denk’<br />

es gleichfalls, sagte er: heut früh, drüben im Walddorf<br />

. . .<br />

Ja, Herr, antwortete der Bettler, und seine Stimme<br />

bebte jetzt vor Zorn, heute früh im Walddorf; Ihr rittet<br />

über die Brücke, ich sprach Euch um ein Almosen an<br />

. . .

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