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Das Engelchen. Robert Prutz. - Karl-May-Gesellschaft

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anzustrengen, der Alte soll herausrücken, daß es eine<br />

Art hat. Jetzt geh du nur dreist hinein und verlange<br />

geradezu zum Commerzienrath; wenn er dich nicht<br />

vorlassen will, dann laß nur so ein verblümtes Wort<br />

fallen, er wird dann schon merken, was für ein Landsmann<br />

draußen ist. Ich werde so lange am Schloßthor<br />

warten; geh – und mach deine Sache klug!<br />

Aber Konrad machte sie im Gegentheil sehr dumm.<br />

Weil es ihm an Muth zur Unternehmung gebrach, hatte<br />

er sich denselben in der Branntweinflasche gesucht; er<br />

taumelte ziemlich merklich und auch an seiner schweren<br />

lallenden Zunge hörte man, wo er zum Frühstück<br />

gewesen.<br />

Du? den gnädigen Herrn sprechen? heute, in dieser<br />

Besoffenheit? rief der schöne Wilhelm, der in glänzender<br />

Livree, mit Hirschfänger und Federhut, im Schloßhof<br />

paradirte und von unten herauf mit den fremden<br />

Kammerjungfern liebäugelte: nun seht mal, das wäre!<br />

solch ein Branntweinzapf!<br />

Ich kenne ihn, sagte einer der Stallknechte, der noch<br />

nicht Zeit gehabt hatte, sich in den Sonntagsstaat zu<br />

werfen und mit der Striegel in der Hand dazutrat: das<br />

ist ein verlumpter Kerl, den sie mit Schimpf und Schande<br />

aus der Fabrik gejagt haben, seine Frau liegt in Wochen,<br />

die Canaille will betteln . . .<br />

Oder stehlen, rief ein Dritter, es ist eben die Gelegenheit<br />

dazu im Hause.

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