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Das Engelchen. Robert Prutz. - Karl-May-Gesellschaft

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— 561 —<br />

trotz alles Widerstrebens, lenkte sich ihr Auge denn immer<br />

und immer wieder auf Herrn von Lehfeldt.<br />

Herr von Lehfeldt war Jurist; wen sie noch über<br />

ihn gesprochen, hatte seine Geschäftskenntniß, seinen<br />

Scharfblick und seine Energie gerühmt. Auch hatte er<br />

ihr in den Monaten, die sie jetzt zum größern Theil gemeinschaftlich<br />

verlebt, so viel Proben aufrichtiger und<br />

ehrerbietiger Ergebenheit geliefert, daß sie es in der<br />

verzweifelten Lage, in welcher sie sich befand, nicht<br />

nur als ein Recht, sondern auch als eine Pflicht der<br />

Freundschaft betrachtete, sich ihm zu entdecken und<br />

seinen Rath, seinen Beistand in Anspruch zu nehmen.<br />

Auch jetzt noch, sie konnte es sich nicht verbergen,<br />

regte sich etwas in ihr – es war nicht Mißtrauen, nicht<br />

Abneigung, o gewiß nicht: dennoch, so fest ihr Entschluß<br />

auch stand, Herrn von Lehfeldt in das Geheimniß<br />

zu ziehen, so wußte sie doch selbst noch nicht, wie<br />

es ihr nur möglich sein würde, das erste Wort an ihn<br />

von der Lippe zu bringen!<br />

Aber eben so fest stand auch noch ein zweiter Entschluß<br />

bei ihr: Herr von Lehfeldt sollte alsdann nicht<br />

der Einzige bleiben, dem sie ihr Vertrauen in dieser für<br />

sie so hochwichtigen Angelegenheit schenken wollte.<br />

Es gab noch einen andern, einen ältern Freund, der<br />

ihrem Herzen noch theurer war und dem sie unmöglich<br />

ein Recht verweigern durfte, das sie im Begriffe

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