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Das Engelchen. Robert Prutz. - Karl-May-Gesellschaft

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ihr jungen Personnagen gern euer Spielchen treibt; ich<br />

dächte, Sie wären hier eben an dem rechten Ort, um<br />

sich zu überzeugen, daß Arbeit im Gegentheil eine sehr<br />

harte, bittere Nuß ist, und daß Mancher sich das Blut<br />

unter den Nägeln hervorarbeiten kann, und kann sein<br />

armes <strong>Das</strong>ein mit alledem doch nicht fristen. Sie haben<br />

keine andere Wahl: entweder Sie geben nach –<br />

Nimmermehr! rief das <strong>Engelchen</strong>.<br />

Oder Sie gehen ins Elend –<br />

Niemals! rief sie wiederum.<br />

Nun zum Teufel, platzte der Justizrath heraus, oder<br />

Sie thun dem Testament den Willen und heirathen?<br />

Wie? pfeift der Wind daher? und ist es etwa <strong>Das</strong>, was<br />

das gnädige Fräulein wollen? Ich habe auch schon so<br />

ein Vögelchen davon singen hören – der dicke Herr<br />

Florus? ist’s richtig? Ein wenig passirt, der Mann, ein<br />

wenig knickbeinig, was man so nennt; aber freilich ein<br />

Poet, ein berühmter Mann . . .<br />

Narrenspossen, sagte das <strong>Engelchen</strong>, indem sie, trotz<br />

Aufregung und Betrübniß, doch nicht umhin konnte,<br />

über die komischen Geberden des alten Herrn zu lächeln:<br />

die schneeweißen, aber gleichwohl noch dichten<br />

Haare standen ihm in die Höhe, wie eine Wolke,<br />

aus der sein von Wein und Eifer geröthetes Antlitz mit<br />

einem unbeschreiblichen Ausdruck von Verschmitztheit<br />

hervorlauschte.

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