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Das Engelchen. Robert Prutz. - Karl-May-Gesellschaft

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— 351 —<br />

In den Schooß seiner Barmherzigkeit, Amen, näselte<br />

der Alte . . .<br />

Aber noch ehe er Zeit gehabt hatte, seine ruchlose<br />

Betheuerung zu vollenden, war die Baronin plötzlich,<br />

blitzschnell, auf gleichen Füßen, vor ihm emporgesprungen;<br />

ihr bleiches, noch immer schönes Antlitz,<br />

auf das mehr die Macht der Leidenschaften, als die<br />

Macht der Jahre feine Linien gezeichnet hatte, erglänzte<br />

von einem Ausdruck von Wahrhaftigkeit und aufrichtiger,<br />

innerer Erregung, den es seit Langem schon<br />

verlernt; krampfhaft, mit den feinen, schmalen Fingern,<br />

faßte sie die Schulter des Alten:<br />

Mensch, rief sie mit zitternder, kaum hörbarer Stimme,<br />

und doch so bewegt, so inbrünstig war diese Stimme,<br />

daß selbst die taube Lore sie hätte verstehen müssen<br />

–: Mensch, sag mir die Wahrheit! Wobei beschwöre<br />

ich dich? Denn du glaubst ja keinen Gott, und deine<br />

Gedanken selbst sind Lästerungen! Aber wenn es irgend<br />

etwas gibt, das Gewalt über dich hat, sag mir die<br />

Wahrheit, ich beschwöre dich: starb jenes Kind damals<br />

wirklich? oder wenn es noch lebt, wo lebt es? wo?!!<br />

. . .<br />

Man hätte ein Fels sein müssen, um diesem Gemisch<br />

von Angst und Leidenschaft, Furcht und Sehnsucht,<br />

mit denen diese Worte hervorgestoßen wurden, zu widerstehen.<br />

Allein der Sandmoll bekanntlich war auch<br />

noch weit schlimmer als ein Fels: nur ganz leise nach

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