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Das Engelchen. Robert Prutz. - Karl-May-Gesellschaft

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— 682 —<br />

Noch unter der Thür lief der Alte ihr nach. So wie<br />

du das Papier hast, flüsterte er, so bringst du es mir<br />

– verstehst du? keinem Andern als mir – und sagst<br />

keinem sterblichen Menschen ein Wort davon, weder<br />

jetzt noch künftig! Du weißt, Lore, wenn du mich böse<br />

machst . . .<br />

Lore hatte ihn verstanden; sie schüttelte die Schultern<br />

und nickte bedächtig.<br />

So geh, geh, sagte der Sandmoll, indem er sie vorsichtig<br />

aus der Thür schob: und wenn sie etwa schreien<br />

will – ein einziger Druck an der Kehle – so – mit diesen<br />

drei Fingern – du kennst ihn . . .<br />

Sorgfältig zog er die Thür hinter ihr zu. Sie aber,<br />

noch unten im Graben, blieb stehen, wandte sich um<br />

gegen das Haus, ballte die Faust, spie aus –<br />

Nicht für ihn! spottete sie ihm nach: o ganz gewiß<br />

nicht für ihn!! Und was die Schläge anbetrifft, mit denen<br />

er mir droht, so hat mir der Herr Prediger versprochen,<br />

daß die Hand, die mich schlägt, verfaulen soll<br />

lebendig . . .<br />

Diese Worte leise in sich hineinmurmelnd, zog sie<br />

den Mantel dicht über sich zusammen, und lief spornstreichs,<br />

quer über den Platz, auf das Haus des Meisters<br />

zu.<br />

ZWÖLFTES KAPITEL. ZWEI WEIBER.<br />

Nachdem Reinhold sich überzeugt hatte, daß die<br />

Schwäche, welche die Tante befallen, vorüber, hatte

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