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Das Engelchen. Robert Prutz. - Karl-May-Gesellschaft

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— 615 —<br />

Stolz rauschte sie von dannen, Herr Wolston, mit finsterm<br />

Gesicht, zog sich ebenfalls zurück. Herr Waller,<br />

der wieder von dem Ganzen nichts bemerkt hatte, setzte<br />

sich an den Flügel und fing an zu phantasiren.<br />

Herr Florus, in schmerzlicher Verlegenheit, rückte<br />

die Brille bald rechts, bald links.<br />

Aber um des Himmels willen, bester Justizrath, flüsterte<br />

er dem Alten zu, was bringen Sie auch für vertrackte<br />

Gespräche aufs Tapet, und was habe ich selbst<br />

nur gemacht, daß die Frau Commerzienräthin mich auf<br />

einmal vor aller Welt so hart anläßt? So was ist mir ja<br />

nicht passirt, seit ich sie kenne!<br />

Der Justizrath schlug ein Gelächter auf, daß die<br />

Wände hallten. Seit Sie sie kennen! rief er, das ist der<br />

Punkt, Männchen, da liegt es! Ich, Sie haben es heute<br />

schon einmal gehört, kenne sie länger – und sie selbst<br />

weiß, daß ich sie kenne.<br />

Damit ließ er den verdutzten Poeten stehen und eilte<br />

mit einer Behendigkeit, die man seinen Jahren nicht<br />

zugetraut hätte, in den andern Flügel des Schlosses,<br />

um jetzt endlich dem <strong>Engelchen</strong> seinen Besuch zu machen.<br />

SIEBENTES KAPITEL. DIE VERSUCHUNG.<br />

Der Empfang von Seiten der jungen Dame war, wie<br />

man sich leicht vorstellen kann, höchst befangen und<br />

einsylbig. Der Justizrath, in dem jetzt Niemand den

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