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Das Engelchen. Robert Prutz. - Karl-May-Gesellschaft

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— 91 —<br />

nicht unser Freund mehr. Und wenn er nicht mehr unser<br />

Freund ist, dann hat auch unsere Herrlichkeit ein<br />

Ende mit Nächstem. – Denn, setzte sie wiederum nach<br />

einer Pause hinzu: der Herr Prediger kann Alles – Alles<br />

. . .<br />

Sandmoll schien mit seinen Betrachtungen wieder<br />

einmal zum Schluß gekommen. Er schüttelte sich ein,<br />

zwei Mal über den ganzen Leib; dann, vor seiner<br />

Freundin stehen bleibend:<br />

Was Neues unterdeß? fragte er.<br />

Statt aller weitern Antwort und ohne den wieder<br />

begonnenen Gesang zu unterbrechen, begnügte Lore<br />

sich, rückwärts mit dem Daumen nach dem Schreibtisch<br />

zu deuten, wo, bei den übrigen Papieren, einige<br />

frisch angekommene Steuerlisten, Executionszettel<br />

und Aehnliches lagen.<br />

Und nichts von da? fragte Sandmoll weiter, indem<br />

er, ebenfalls mit stummer Geberde, nach der Gegend<br />

des Schlosses deutete.<br />

Wieder eine Pause. Dann in einem Tone, der es völlig<br />

unentschieden ließ, ob dies eine Antwort sein sollte auf<br />

seine Frage oder eine selbständige Rede:<br />

Der Commerzienrath, sagte sie, indem ihre Augen<br />

noch immer stier auf den Zeilen des Gesangbuchs hafteten,<br />

ritt heute vorbei.<br />

Der Alte horchte mit unbeschreiblicher Spannung.<br />

Doch kannte er seine Gefährtin zu gut, als daß er, und

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