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Das Engelchen. Robert Prutz. - Karl-May-Gesellschaft

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— 820 —<br />

Kamerad, das thut gut – ich bin dennoch sein Mörder<br />

. . . !<br />

<strong>Das</strong> erste Blut, das bei einem Auflauf fließt, hat bekanntlich<br />

eine furchtbare, dämonische Gewalt. Konrad<br />

war im Dorfe nicht beliebt gewesen; aber wie man<br />

ihn so dahingestreckt sah im blutbefleckten Hemd und<br />

sah die Zuckungen des Sterbenden, so stieg ein aus<br />

Schmerz und Wuth gemischtes, Unheil verkündendes<br />

Geheul in die Lüfte. Mord! Mord! schrie es von allen<br />

Seiten, die Soldaten haben einen Menschen gemordet!<br />

Die Soldaten, selbst nicht recht wissend, was sie<br />

beginnen sollten, da sie eigentlich gar keinen Feind<br />

vor sich sahen, begnügten sich, den Eingang des Hauses<br />

zu umstellen. Herr von Lehfeldt, höchst ungehalten<br />

über die Langsamkeit, mit welcher seine Befehle<br />

ausgeführt wurden, wollte so eben heranreiten, sich<br />

nach der Ursache zu erkundigen, als ein wüster, gellender<br />

Triumphruf seine Aufmerksamkeit nach der andern<br />

Seite lenkte. Es war der Vagabund, der mit seinen Genossen<br />

von dem Schlosse dahergestürmt kam; sie hatten<br />

ihn auf den Leichenwagen gestellt, die rothe Fahne<br />

über seinem Haupte schwingend, mit wild flatternden<br />

Locken, zog er daher wie ein Triumphator.<br />

So unwiderstehlich war der Anlauf und so wenig war<br />

man auf einen Angriff von dieser Seite vorbereitet, daß<br />

die Linie der Soldaten in einem Nu durchbrochen war.

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