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Das Engelchen. Robert Prutz. - Karl-May-Gesellschaft

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auch leicht von der Lore selbst herrühren konnten, und<br />

einigen Fetzen ihres Mantels hatte man nichts gefunden.<br />

Noch weit ungemessener war der Zorn, mit welchem<br />

der Sandmoll die Elende zurückkommen sah. Er erklärte<br />

ihre ganze Erzählung für Bosheit und Lüge, schon<br />

seit Langem habe er recht wohl gemerkt, daß sie ihn<br />

hintergehe; wenn sie ihm das Papier nicht wiederschaffe,<br />

möge sie sich nur auf ihr letztes Stündlein gefaßt<br />

machen. Vor Allem sollte sie ihm erklären, wie sie auf<br />

den Weg zum Pfarrhause gekommen: und da sie das<br />

denn allerdings nicht konnte, ohne den Argwohn des<br />

Alten zu bestärken, so hatte es denn freilich einige für<br />

sie sehr unangenehme Auftritte gegeben . . .<br />

Die ganze Nacht hatte der Alte in Wuth und Groll<br />

durchwacht, sich mit tausend Plänen, tausend Befürchtungen<br />

herumschlagend. Erst als er ins Freie hinaustrat<br />

und die Fenster des Meisters, hinter denen sonst schon<br />

immer ganz früh das Licht zur Arbeit leuchtete, noch<br />

zu so später Stunde verschlossen sah, ging zum ersten<br />

Mal wieder ein gewisses Behagen durch sein Herz: er<br />

hielt diesen Umstand mit dem zusammen, was Lore<br />

ihm von der nächtlichen Scene am Bett der Kranken<br />

der Wahrheit gemäß berichtet hatte – und sofort wußte<br />

er auch, daß Lene todt sei.<br />

Der Satan verläßt die Seinen doch nicht ganz, murmelte<br />

er in sich hinein und eilte rasch ins Haus zurück,<br />

seine Anstalten zu treffen. –

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