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Das Engelchen. Robert Prutz. - Karl-May-Gesellschaft

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Sie müssen mir daher auch gestatten, nicht nur vorher<br />

mit meiner Schwester Rath zu pflegen, sondern namentlich<br />

auch mit meinem Sohne, dem Reinhold. Ich<br />

bin das, setzte er mit einem Ausdruck von väterlichem<br />

Stolz hinzu, der das blasse, hagere Antlitz mit einem<br />

sichtlichen Schein von Freude verklärte, dem Reinhold<br />

so schuldig, der Reinhold ist so brav, er ist nicht blos<br />

mein Sohn, er ist auch mein Freund, mein Bruder. Ich<br />

erwarte ihn heute Abend, spätestens morgen mit dem<br />

Frühesten. Der Gang, den er macht, ist ja so unnütz,<br />

ich weiß es zum voraus – und muß der fremde Herr<br />

sich also schon bis dahin gedulden.<br />

ZEHNTES KAPITEL. DAS VERHÖR.<br />

So höchst unwillkommen Angelica auch dieser neue<br />

Aufschub war, so war dieser Grund doch von der Art,<br />

daß sie ihn respectiren mußte. Der Justizrath freilich<br />

murrte und knurrte entsetzlich; da habe sie es nun,<br />

und das sei nun die Folge, wenn solche junge Schneegänse<br />

klüger sein wollten als alte erfahrene Männer.<br />

Ueberhaupt, wie es wenigstens dem <strong>Engelchen</strong> vorkam,<br />

hatte sich sein Eifer bereits wieder ziemlich abgekühlt;<br />

er schalt und zankte mit sich selbst, daß er<br />

sich von der jungen Phantastin habe anstecken lassen,<br />

und noch am folgenden Nachmittag, als Angelica bereits<br />

mit ihm auf dem Wege zum Hause des Meisters<br />

war, zeigte er nicht übel Lust, wieder umzukehren.

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