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Das Engelchen. Robert Prutz. - Karl-May-Gesellschaft

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ordentlich Respect vor ihm und betrachteten ihn mit<br />

einer Theilnahme, die nicht blos Neugier war.<br />

Wiewohl es auch an der nicht fehlte. Denn auch<br />

Leonhard’s Schicksal, so einfach und natürlich es war,<br />

schmückte die Phantasie der Masse aus mit irgend welchen<br />

geheimnißvollen Beziehungen, vornämlich deshalb,<br />

weil er der vertrauteste, ja der einzige Freund<br />

des Meisters war; wie man des Verwunderns nicht satt<br />

bekommen und sich schier den Kopf zerbrochen hatte,<br />

als er, der simple Dorfschulmeister, derselbe, der<br />

sich mit ihren eigenen unartigen Buben plagen mußte,<br />

nicht zu schlecht befunden ward, die Erziehung des<br />

jungen gnädigen Herrn zu übernehmen, ebenso wunderte<br />

man sich jetzt über diese gewaltsame und plötzliche<br />

Lösung dieses Verhältnisses. Dem Prediger Waller<br />

schrieb man dabei keinen Antheil zu oder doch nur den<br />

unvermeidlichen, den sein Amt mit sich gebracht hatte.<br />

Vielmehr für die eigentliche Urheberin des Ganzen<br />

galt, in der Meinung des Dorfs, die Baronesse.<br />

Wie diese denn überhaupt sehr wenig beliebt war, ja<br />

beinahe schon gehaßt. Herr Wolston war hart, es ließ<br />

sich nicht leugnen, aber er war es gegen Jedermann;<br />

er behandelte seine Arbeiter, als wären sie Stücke seiner<br />

Maschinen, ohne die geringste persönliche Neigung<br />

oder Mitgefühl, aber auch ohne Jähzorn und Ueberhebung.

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