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Das Engelchen. Robert Prutz. - Karl-May-Gesellschaft

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— 576 —<br />

Margareth verstand den Blick wohl; sie preßte beide<br />

Hände gegen das Antlitz, um die gewaltsam hervorbrechenden<br />

Thränen zu verbergen.<br />

O Gott, rief sie unter Schluchzen, das ist ja auch, was<br />

ich nicht verstehen kann und was mich beinahe toll<br />

macht vor Schmerz und Angst, daß jetzt solche Menschen<br />

wagen dürfen, ihren Fuß über die Schwelle meines<br />

Vaters zu setzen! O glauben Sie; gnädiges Fräulein,<br />

wir sind sehr, sehr unglücklich – hier wie drüben, es<br />

ahnt kein Mensch, welchen Jammer dieses Dach verbirgt!<br />

Es ist nichts, sagte Angelica, indem sie die weinende<br />

Frau zu beruhigen suchte, das plötzliche Licht hatte<br />

mich geblendet; wer auch in euer Haus kommt, Recht<br />

und Unschuld wohnen darin, und das sind Schätze, die<br />

euch Niemand wegtragen kann. <strong>Das</strong> sei dein Trost, gute<br />

Margareth . . .<br />

Und gleich darauf, mit plötzlichem Einfall, setzte sie<br />

hinzu: Aber bin ich nicht eine Thörin, daß ich nach<br />

Feder und Papier verlange, da es weit einfacher ist, ich<br />

bitte dich selbst, meinen Auftrag an deinen Bruder zu<br />

bestellen?<br />

Wirklich schien es dem <strong>Engelchen</strong> in diesem Augenblick,<br />

als ob der Schritt, den sie zu thun im Begriff<br />

stand und der sie innerlich noch immer ein wenig beängstigte,<br />

dadurch, daß sie Margareths Vermittelung<br />

dabei in Anspruch nahm, noch unverfänglicher, fast

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